Hamburg - Die Gesellschaft spaltet sich, der Rechtsruck in Deutschland nimmt zu - für Felix Nieder (32) aktuell die traurige Wahrheit. Am TAG24-Mikrofon erklärte er, wieso Mode helfen kann, die Menschen wieder etwas mehr zusammenzubringen.
"Man merkt gerade sehr, dass wir wieder eine starke Rückentwicklung haben. Man merkt auch, dass sich Leute wieder weniger auf den Straßen trauen", analysierte der 32-Jährige am roten Teppich der Ernsting's Family Fashion Show am Dienstag.
"Mode ist deshalb so wichtig, weil ich glaube, dass es zeigt, dass wir uns mit Mode eben auch verbinden können."
Als Beispiel nannte er sich selbst und seine Oma, die bei der Modenschau im Empire Riverside Hotel im Partnerlook über den Red Carpet flanierte.
"So sieht man: Ältere und jüngere Generationen sind miteinander verbunden." Und in seinen Augen gibt es viele weitere Anlässe, wo Mode Menschen miteinander verbinden kann, auch wenn sie sich in Herkunft, Religion, Sexualität und sonstigen Interessen unterscheiden.
"Ob das beim CSD ist, wo man Regenbogenfarben trägt, ob das beim Fußball ist mit Trikots. Ich glaube, ganz viele verschiedene Teile können verbinden, obwohl man vielleicht grundsätzlich nicht viel gemeinsam hat. Und deshalb, glaube ich, ist Mode so wichtig."
Felix Nieder zeigt: Mode kennt kein Geschlecht
Gerade in Umgebungen wie Fußballstadien, die leider häufig noch immer kein sicherer Platz für offen Homosexuelle sind, sei Mode etwas, was alle Menschen vereine.
"Wenn Leute im Fußballstadion sind und Trikot tragen, können Schwule mit Heterosexuellen zusammensitzen, und es verbindet sie zum Beispiel einfach der Sport."
Nieder selbst lebt Mode und spielt gern damit. Mit seiner Arbeit als Genderfluid-Model nimmt er sich die Freiheit, sowohl Männer- als auch Frauenkleidung zu tragen, zu präsentieren und damit zu zeigen: Fashion ist für alle da.