Gaza - Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg (22) und weitere Aktivisten kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden.
Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Zuvor hatte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mitgeteilt, israelische Soldaten seien an Bord der "Madleen" gegangen.
Das israelische Außenministerium betonte, alle Passagiere des - abschätzig als "Selfie-Jacht" bezeichneten - Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. "Die Show ist vorbei."
Die Aktivisten hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen.
Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. "Es gibt Wege, Hilfe in den Gazastreifen zu bringen - ohne Instagram-Selfies", hieß es in der Stellungnahme.
Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition veröffentlichte auf X mehrere vorab aufgezeichnete Videos, in denen die Aktivisten an Bord ihre jeweiligen Heimatländer um Hilfe bitten. Sie seien von israelischen Kräften entführt worden, heißt es darin.
Zuvor hatten die Aktivisten mitgeteilt, Drohnen würden das Schiff umkreisen und mit einer weißen, farbähnlichen Substanz besprühen. Zudem sei die Kommunikation über Funk gestört.