Greta Thunbergs Segelschiff darf nicht in Gaza anlegen
Von Cindy Riechau
Israel/Gaza - Greta Thunberg (22) und weitere Aktivisten an Bord eines Segelschiffs dürfen einem israelischen Medienbericht zufolge nicht im Gazastreifen anlegen.
Alles in Kürze
- Greta Thunbergs Segelschiff darf nicht in Gaza anlegen
- Israels Sicherheitsbehörden verhindern Annäherung
- Schiff könnte nach Aschdod geschleppt werden
- Aktivisten wollen Hilfsgüter und Aufmerksamkeit bringen
- Thunberg wird vorgeworfen, israelfeindliche Positionen zu vertreten

Israels Sicherheitsbehörden hätten entschieden, dass die Gruppe sich dem Palästinensergebiet auch nicht nähern dürfe, berichtete der Sender Kan 11. Sie wollen demnach keinen Präzedenzfall schaffen.
Am Donnerstag sollen Verteidigungsminister Israel Katz und hochrangige Armeeangehörige laut dem Sender über weitere Schritte beraten.
Möglich ist dem Bericht zufolge auch, dass das Schiff in den israelischen Hafen von Aschdod geschleppt und die Aktivisten an Bord dort festgenommen werden könnten. Israels Regierung äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen in Gaza anzulegen.
Das Segelschiff "Madleen" des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition war am Sonntag auf Sizilien in See gestochen. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivisten, darunter neben der Schwedin Thunberg auch Yasemin Acar aus Deutschland.
Vertritt Greta Thunberg israelfeindliche Positionen?

Die Aktivistengruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.
Seit dem Massaker und der Geiselnahme der islamistischen Hamas in Israel im Oktober 2023 und dem darauffolgenden militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen hat sie sich mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen.
Kritiker wiederum werfen Thunberg vor, dass sie im Gaza-Krieg und bei den Ereignissen, die ihn auslösten, einseitig propalästinensische Positionen vertreten habe.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, nannte Thunberg-Äußerungen zum Nahostkonflikt nach der Geiselnahme der Hamas am 7. Oktober 2023 "israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch".
Titelfoto: Salvatore Cavalli/AP/dpa