Heiße Küsse! Marteria und Campino knutschen auf Instagram

Rostock/Düsseldorf - Punker knutscht mit Rapper! Es ist ein Instagram-Posting, das für viel Aufmerksamkeit sorgt. Klar - Hintergrund ist der Doppel-Single-Release der Toten Hosen "SCHEISS WESSIS" gemeinsam mit Rapper-Freund Marteria (39) "SCHEISS OSSIS".

Marteria (39) und Campino (59) haben eine Doppel-Single produziert.
Marteria (39) und Campino (59) haben eine Doppel-Single produziert.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Seit mehr als 30 Jahren ist Deutschland ein vereintes Land. Eigentlich sollten nur noch Fragmente der Berliner Mauer an die einstige Spaltung erinnern. Tun sie aber nicht.

Gegenseitige Vorurteile von Ost und West stehen noch immer an der Tagesordnung. Ungleichheit nicht nur in den Köpfen.

Das wissen auch der in Ostdeutschland geborene Rapper und sein langjähriger Freund, der Düsseldorfer Punker Campino (59), und verarbeiteten das Thema in ihren neuen Singles.

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Mit dem Radiosender MDR Jump sprachen die beiden Musiker über das Projekt und worum es überhaupt geht.

Entstanden ist die Idee bei einem Treffen auf Rügen. Die beiden kennen sich, nehmen sich auch gerne mit Ost-West-Vorurteilen gegenseitig aufs Korn. Wissen aber auch, wie sie es zu nehmen haben, so Campino.

Nichtsdestotrotz stünde "das (die Vorurteile) noch immer so komisch im Raum". Die Lösung? Musik. Mit einem Text, der Klischees von Wessis, über Wessis auf den Arm nimmt, so der Punker im Interview. Fertig war das Projekt damit noch nicht. Stand nur "auf einem Bein". Campinos Idee: Marten solle aus dem Material noch etwas Eigenes machen. Eine Ost-Version sozusagen.

Der Rapper ging das gemeinsame Projekt ein wenig anders an. Er wollte daraus einen "geilen" Song für die "Ossis" machen, einen, auf die sie stolz sein können. "Wir sind zwar die ewig Gestrigen, aber hey, wir haben die scheiß Tesla-Fabrik."

Ost-West-Paartherapie

Aus einem Song wurden zwei mit verschiedenen Herangehensweisen. "Beide Lieder (sind) sowohl musikalisch als auch von der Zielrichtung so ein bisschen anders (...)", so Campino. Sie könnten auch eigenständig dastehen.

Die dazugehörigen Videos: Eine "Ost-West-Therapie" in einer Nervenklinik aus zumindest teilweise unterschiedlichen Perspektiven. Es wird gesprochen, geprügelt und sich am Ende versöhnt. Durch einen Kuss. Der Kuss trägt Symbolkraft. Ost- und Westdeutschland beugen sich nach vorne. Vereinen sich wieder. Die Toten Hosen setzen in ihrer Version dem Ganzen noch die Krone auf und spielen die Nationalhymne der ehemaligen DDR an.

Ein kleiner Seitenhieb zum Schluss durfte natürlich nicht fehlen. Campino klebt Marten einen Zettel mit der Aufschrift "Zoni" auf den Rücken, der Rapper "beleidigt" seinen Freund als Kölner.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

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