Hamburg/Berlin - Nina Chuba (27) und Podcast-Partner Momme Hitzemann sind beste Freunde, doch in der neuen Folge "Die Leute lieben das" erfährt Momme etwas, was er und nicht mal Ninas Therapeutin oder ihre Eltern wussten: "Ich hatte eine Essstörung, nur andersherum", erzählt die Sängerin offen.
Auslöser für ihr Geständnis war die sogenannte "Bananenfrau" auf TikTok, eine Influencerin, die ihren Alltag mit extrem einseitiger Ernährung dokumentiert und gerne mal mehrere Bananen am Tag isst.
"Mir ist das echt unangenehm, aber ich war mal genau wie sie", so Nina. Denn zwischen ihrem 14. und 18. Lebensjahr lebte sie selbst nach einem radikalen Ernährungskonzept.
Damals wurde Chuba vegan und suchte Orientierung im Internet. "Ich hatte niemanden in meinem Umfeld, der vegan war. Also habe ich mir alles aus YouTube geholt."
Dort geriet sie in die Szene rund um "Raw Till 4" und "High Carb, Low Fat" – Ernährungsformen, bei denen Fett fast komplett gemieden wird und sich viel von unverarbeiteten Früchten ernährt wird.
"Ich habe mittags sechs Bananen gegessen oder eine ganze Wassermelone. Abends ein Kilo Kartoffeln – ohne Öl", so die "Glatteis"-Sängerin.
Ihr Ziel sei nicht Abnehmen gewesen, sondern Zugehörigkeit und auch eine Form von Kontrolle. Dennoch hatte ihr Essverhalten klare Folgen: starke Bauchschmerzen und bis heute anhaltende Probleme mit den Zähnen: "Diese ganzen Fruchtsäuren haben meine Zähne extrem angegriffen."
Auch sozial isolierte sich Nina Chuba immer weiter von Freunden und Familie, damit diese nichts von ihrer Ernährung mitbekamen: "Ich habe mich auch immer so ein bisschen geschämt, weil das so eine Essstörungsform ist, die nicht so gängig ist." Bis heute habe sie manchmal das Gefühl, alleine damit gewesen zu sein.
Nina Chuba spricht von "Brainwashing"
Besonders prägend war für Nina Chuba während dieser Phase der Einfluss von Influencern wie "Freelee the Banana Girl". Rückblickend spricht sie von "Brainwashing" und sektenähnlichen Strukturen.
Ein Treffen der Szene in Thailand wurde schließlich zum Wendepunkt. Als sie dort selbstgemachte Sommerrollen mitbrachte, wurde sie abgewiesen. Und das wegen frittiertem Tofu. "In dem Moment habe ich mich von außen gesehen und gedacht: Was mache ich hier eigentlich?", so die heute 27-Jährige.
Danach stieg sie aus. "Ich habe dann erst mal zugenommen, aber ich habe einfach mein Leben gelebt – und es war schön."
Heute blickt sie reflektiert auf diese Zeit zurück und warnt vor einseitigen Ernährungsversprechen, vor allem für junge Menschen in der Pubertät: "Ich glaube, das ist man besonders anfällig dafür."