Jan Böhmermann kontert Kritiker: "Ist es wirklich mein Job, mich zu erklären?"

Köln - Hat Satiriker Jan Böhmermann (42) damit den nächsten Medien-Zoff vom Zaun gebrochen? In einem Interview fand der mehrfach ausgezeichnete Grimme-Preisträger deutliche Worte über Personen, die nicht allzu gut auf den Bremer zu sprechen sein dürften.

Im Gespräch mit der dpa zeigte sich Jan Böhmermann durchaus von seiner ehrlichsten Seite.
Im Gespräch mit der dpa zeigte sich Jan Böhmermann durchaus von seiner ehrlichsten Seite.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Dass Böhmermann aufgrund seiner Jobbezeichnung die Klappe nicht halten kann, dürfte Fans und Zuschauern des "ZDF Magazin Royale" inzwischen mehr als bekannt sein.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Ex-BSI-Chef Arne Schönbohm (54) den Bremen-Vegesacker wegen vermeintlichen Rufmords auf Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Euro verklagen wolle.

"Dieser Vorwurf kommt jetzt knapp ein Jahr, nachdem unsere Sendung ausgestrahlt worden ist. Fakt ist: In unserer Sendung ist nichts drin, was nicht den Tatsachen entspricht", so der 42-Jährige.

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Nachfolgende Kritik rund um Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53), die Schönbohm im Zuge der TV-Ausstrahlung kurzerhand versetzt hatte, kontert der Kumpel von Musiker Olli Schulz (49) gewohnt locker.

"Ich bin nicht das Bundesinnenministerium. (...) Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass es begründete Zweifel an seiner Kompetenz gab und gibt", so Böhmermann.

Jan Böhmermann sorgt mit Tweet über Friedrich Merz für Aufsehen

Der Satiriker hat nach eigenen Aussagen einige Rechtsverfahren am Laufen.
Der Satiriker hat nach eigenen Aussagen einige Rechtsverfahren am Laufen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Aber nicht nur der Ex-BSI-Boss bekam verbal sein Fett weg. Auch CDU-Chef Friedrich Merz (67) musste nach pikanten Äußerungen rund um die AfD mächtig einstecken.

Der 67-Jährige und Nachfolger von Armin Laschet (62) hatte seine Hauspartei als "Alternative für Deutschland mit Substanz" genannt.

Zu viel für Twitter-Ass "Böhmi", der den Politiker in der Folge sarkastisch über die Machenschaften in der AfD aufklärte. "Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten."

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Das ging sogar seinem Arbeitgeber ZDF zu weit! Der Sender aus Mainz distanzierte sich postwendend von Böhmermann und seinen in die Tasten gehauenen Zeilen.

Grund genug für Böhmermann - der nach eigener Aussage in Pulheim vor den Toren Kölns leben soll - ein wenig Selbstkritik zu üben.

"Vielleicht muss ich ein bisschen mehr erklären. Einerseits. Andererseits, ist es wirklich mein Job, mich zu erklären?", entgegnete "Böhmchen" dem CDU-AfD-Vergleich.

ZDF-Moderator enttäuscht von Ex-Politiker

Viel Humor und Sarkasmus hatte der ehemalige Radio-Bremen-Volontär auch für Entdecker Harald Schmidt (66) übrig. Der bot dem 42-Jährigen vor einigen Jahren die Bühne - jetzt fing auch er sich eine gehörige Breitseite seines einstigen Schützlings ein.

Hintergrund war ein Foto des Late-Night-Königs längst vergangener Tage, auf dem der 66-Jährige mit Hans-Georg Maaßen (60) und Ex-Spiegel-Chef Matthias Matussek (69) zu sehen war.

"Ich finde es enttäuschend, dass Hans-Georg Maaßen in solch eine Gesellschaft abgerutscht ist", lautete die süffisante Antwort des Moderators.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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