Beschwerde beim ZDF: Polizei knöpft sich Jan Böhmermann vor

Mainz - Wieder einmal sorgt Jan Böhmermann (44) für Aufsehen: Der Satiriker hat die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) gegen sich aufgebracht. Diese hat Beschwerde beim ZDF eingelegt.

Jan Böhmermann (44) stellte in seiner Sendung die Frage, ob die Bundespolizei ein größeres Sicherheitsrisiko für Deutschland sei als geflüchtete Afghanen.
Jan Böhmermann (44) stellte in seiner Sendung die Frage, ob die Bundespolizei ein größeres Sicherheitsrisiko für Deutschland sei als geflüchtete Afghanen.  © DPA/ Picture Alliance

In der Sendung "Magazin Royale" vom 28. März unterstellte Böhmermann der Bundespolizei, sie würde das Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan (BAP) absichtlich sabotieren oder bewusst Fehler machen, um das Programm zu untergraben.

Besonders angriffslustig zeigte sich der Moderator gegenüber dem stellvertretenden Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Manuel Ostermann (35), bezeichnete ihn unter anderem als "radikalisierter Michel aus Lönneberga".

Aussagen, die nach Auffassung der Gewerkschaft ihren Stellvertreter in die Nähe von Rechtsextremismus rücken - und "viel Hass auf mich und auch auf meine Familie" projiziert haben, wie Ostermann der "Berliner Zeitung" erklärte.

Jan Böhmermann enthüllt: Rapper Finch wollte ihn verklagen
Jan Böhmermann Jan Böhmermann enthüllt: Rapper Finch wollte ihn verklagen

Er fordert Konsequenzen für Böhmermann - und eine öffentliche Entschuldigung.

Die Polizeigewerkschaft steht hinter Ostermann, hat mithilfe einer Kölner Anwaltskanzlei eine Programmbeschwerde beim ZDF eingelegt.

ZDF Magazin Royale beleuchtet die Rolle der Bundespolizei für Asylbewerber aus Afghanistan

So reagiert Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Polizeigewerkschaft

Manuel Ostermann (35) sei nicht mehr bereit, die Überschreitung „roter Linien“ durch Böhmermann zu akzeptieren.
Manuel Ostermann (35) sei nicht mehr bereit, die Überschreitung „roter Linien“ durch Böhmermann zu akzeptieren.  © IMAGO / Bernd Elmenthaler

Darin wird unter anderem die Entfernung der Sendung von sämtlichen Plattformen sowie eine Richtigstellung gefordert. Das ZDF ließ inzwischen mitteilen, dass "die Darstellung des Sachverhalts durch den Beschwerdeführer in wesentlichen Punkten fehlerhaft ist".

Titelfoto: DPA/ Picture Alliance, IMAGO / Bernd Elmenthaler

Mehr zum Thema Jan Böhmermann: