Maskenbetrug: Jan Böhmermann erhebt im "ZDF Magazin Royale" schwere Vorwürfe gegen Fynn Kliemann!

Köln - Der Influencer Fynn Kliemann (34) soll in eine riesige Betrugsaktion mit Corona-Schutzmasken involviert sein! Das behauptet nun zumindest Jan Böhmermann (41) in der aktuellen Folge von "ZDF Magazin Royale" - und er liefert auch jede Menge Beweise für die Vorwürfe.

Jan Böhmermann (41) hatte früher selbst mal Fynn Kliemann zu Gast in seiner Sendung - heute teilt er kräftig gegen ihn aus.
Jan Böhmermann (41) hatte früher selbst mal Fynn Kliemann zu Gast in seiner Sendung - heute teilt er kräftig gegen ihn aus.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Normalerweise werden neue Folgen des Satire-Magazins jede Woche am Freitagabend auf YouTube sowie in der ZDF-Mediathek veröffentlicht und anschließend im ZDF-Hauptprogramm ausgestrahlt. Diesmal kam die neuste Episode aber bereits am frühen Freitagmorgen raus - offenbar wegen des brisanten Inhalts.

Denn Böhmermann und seine Redaktion haben in einem umfangreichen Recherche-Projekt mit zahlreichen Beweisen dargelegt, dass der bekannte deutsche Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann - wie der Titel der Sendung es so passend ausdrückt - "Scheiße" gebaut hat.

Es geht um einen Maskenbetrug mit Gewinnen in Millionenhöhe, Täuschung von Hunderttausenden Fans und "Spenden" von unbrauchbaren Masken an Flüchtlinge! Die Liste der Vorwürfe, die die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" gegen den 34-Jährigen erhebt, ist lang.

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Konkret geht es um Folgendes: Kliemann hat zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 für Schlagzeilen gesorgt, weil er mit einem Geschäftspartner namens Tom Illbruck günstige Schutzmasken angeboten hat. Angeblich wären die "fair" und in Europa hergestellt worden, und zwar in Textilproduktionsfirmen in Portugal und Serbien, in denen normalerweise Fynn-Kliemann-Merchandise produziert wird.

Die Masken sollten deutlich günstiger sein als die der "überteuerten Profitgeier". Für sein Engagement erhielt der YouTuber viel Lob und im Dezember 2020 sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Doch hinter der Masken-Aktion steckte offenbar ein fieser Betrug!

Billigmasken aus Asien statt aus Europa: Fynn Kliemann soll mit Betrug Millionen-Gewinn gemacht haben

Hat Fynn Kliemann (34) seine Fans und vor allem seine Kunden belogen, die bei ihm Corona-Schutzmasken gekauft haben?
Hat Fynn Kliemann (34) seine Fans und vor allem seine Kunden belogen, die bei ihm Corona-Schutzmasken gekauft haben?  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wie Böhmermann nicht nur in seiner Show erklärt, sondern auch auf der extra für die Recherche-Ergebnisse eingerichteten Webseite "LMAAFK.de" (was ohne Zweifel die Abkürzung für "Leck mich am Arsch, Fynn Kliemann" sein dürfte - in Anlehnung an dessen Webseite "LDGG - Lass' dir gut gehen") nachzulesen ist, sollen die Schutzmasken keineswegs "fair" und in Europa hergestellt worden sein.

Stattdessen hätten Kliemann und sein Partner billige Masken aus Bangladesch und Vietnam geordert, um sie dann im eigenen Namen weiterzuverkaufen. In WhatsApp-Nachrichten, die dem "ZDF Magazin Royale"nach eigenen Angaben vorliegen, soll es dabei vor allem darum gegangen sein, schnell eine möglichst hohe Stückzahl liefern zu können.

"Der Textilhersteller schreibt Fynn Kliemann, dass die vorgebliche Geschichte, armen Menschen zu helfen, (...) am besten für Kliemanns PR- und Marketingstrategie geeignet sein könnte. Kliemann antwortet darauf: 'Gut zu wissen'", heißt es auf LMAAFK.de.

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Circa 2,3 Millionen Masken sollen so aus Vietnam und Bangladesch geliefert worden sein - und zwar möglichst in "neutralen Kisten", damit sie dann mit dem falschen Label "Ursprungsland: Portugal" angeboten werden konnten.

Mit dieser Betrugsmasche sollen Kliemann und sein Partner Illbruck immense Gewinne gemacht haben. Wie viel genau, sei zwar unbekannt, laut den Recherchen des "ZDF Magazin Royale" gehe es aber um Millionen!

"Mangelhafte" Masken wurden offenbar einfach an Flüchtlinge "gespendet"

Bei alledem soll der 34-jährige Musiker und YouTube-Star stets voll involviert gewesen sein. Im Austausch mit einem Geschäftspartner soll er im Hinblick auf das mögliche Geld, dass man mit dem Geschäft verdienen kann, geschrieben haben: "Krise kann auch geil sein."

Besonders bitter wirkt das Ganze, weil der Sänger damit die ganze Zeit über seine zahlreichen Fans belogen hätte. Allein auf Instagram folgen ihm mehr als 820.000 Abonnenten, auf YouTube sind es auf mehreren Kanälen auch noch einmal 590.000 beziehungsweise 653.000 und 191.000.

Ebenso soll dabei auch das Mode-Unternehmen "About You" getäuscht worden sein, denn das war laut dem "ZDF Magazin Royale" ein Großkunde bei dem Masken-Deal und verkauft die angeblich fair produzierten Produkte sogar heute noch. Ganz zu schweigen natürlich von den vielen Kunden, die solche Masken erworben haben.

Doch damit ist noch nicht Schluss mit den Vorwürfen: Denn bei der Maskenproduktion soll es zunächst auch eine Lieferung von circa 100.000 "mangelhaften" Exemplaren gegeben haben. Statt die "unzureichenden" Masken zu entsorgen, sollen die Geschäftsmänner auch hier auf eine bösartige Idee gekommen sein.

So sollen interne Chat-Verläufe belegen, dass Tom Illbruck 50.000 bis 100.000 von den unbrauchbaren Corona-Masken in einer vermeintlich großherzigen und wohltätigen Aktion an Geflüchtetenlager in Griechenland und Bosnien "spenden" wollte.

Fynn Kliemann antwortete schon vorab auf Fragen des "ZDF Magazin Royale"

Schon am 1. Mai hatte Fynn Kliemann vorab auf Fragen des "ZDF Magazin Royale" reagiert, und zwar nicht schriftlich oder über einen Anwalt, sondern öffentlich auf Instagram.
Schon am 1. Mai hatte Fynn Kliemann vorab auf Fragen des "ZDF Magazin Royale" reagiert, und zwar nicht schriftlich oder über einen Anwalt, sondern öffentlich auf Instagram.  © instagram.com/fimbim

Soviel zu den wichtigsten und schwerwiegendsten Vorwürfen des "ZDF Magazin Royale". Unter dem YouTube-Video der aktuellen Folge bekommen Böhmermann und seine Redaktion bereits jede Menge Lob und Zuspruch für ihre Recherchen - gleichzeitig bringen viele User zum Ausdruck, wie enttäuscht sie von Fynn Kliemann sind.

Der hat bislang noch keine öffentliche Reaktion auf die Sendung gezeigt. Dass ihm allerdings einige Kritik bevorstehen dürfte, hatte er offenbar schon geahnt. Denn erst am vergangenen Sonntag hatte er auf seiner Instagram-Seite schon eine lange Stellungnahme zu der "Konfrontation" abgegeben, in der er vermeintlich transparent auf einen ihm zugeschickten Fragenkatalog antwortete.

Bleibt abzuwarten, wie der 34-Jährige reagiert und ob es rechtliche Folgen für ihn gibt. Viele Böhmermann-Fans fragen sich außerdem, wie wohl die nächste Podcast-Folge "Fest und Flauschig" ablaufen wird - denn da spricht der ZDF-Satiriker bekanntermaßen mit Olli Schulz (48), der wiederum selbst Kumpel und Geschäftspartner von Fynn Kliemann ist.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa und Rolf Vennenbernd/dpa

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