Fragliche Ehre: Jan Böhmermann vom Abou-Chaker-Clan-Chef geadelt

Hamburg/Berlin - Wie jeden Mittwoch nahmen sich Satiriker Jan Böhmermann (40) und Musiker Olli Schulz (47) in ihrem Podcast "Fest & Flauschig" eine gute halbe Stunde Zeit für eine Boomer-Cringe-Folge. Dieses Mal war "Clan-Chef" Arafat Abou-Chaker dabei!

Jan Böhmermann (40) bei der Preisverleihung der "Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2019".
Jan Böhmermann (40) bei der Preisverleihung der "Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2019".  © Christophe Gateau/dpa

Arafat Abou-Chaker war natürlich nicht persönlich vor Ort. Olli Schulz hatte ihn in der neuen Audio-App Clubhouse entdeckt und gehört, wie er in einem Gespräch seinen Freund und Busen-Kollegen Jan Böhmermann erwähnte. Vielleicht wurde ihm die Aufnahme auch zugespielt.

Olli freut sich darüber im Podcast wie ein kleines Kind. "Ich finde, das ist ein Ritterschlag", lacht Olli Schulz. Welch eine Ehre! Oder so ähnlich.

Damit alle Zuhörer, die kein iPhone haben (die App ist nur für iOS-User nutzbar), wissen, worum es geht, spielt der 47-Jährige einen Teil des Clubhouse-Gesprächs ab. Leider völlig aus dem Kontext gerissen.

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Wir hören Arafat Abou-Chaker sagen: "Dann kommt hier, wie heißt der, der Komödiant, der Böhmermann! Über den kannst du sagen, was auch immer du willst. Der hat darüber berichtet, was mit den Uiguren passiert. (...) Der ist menschlich, der Typ", ist der Clan-Boss überzeugt.

Jan Böhmermann will nicht weiter darauf eingehen und wischt das Thema schnell vom Podcast-Tisch. "So, geadelt. (...) Ich nenne mich jetzt Sir Jan Böhmermann", lacht der 40-Jährige. "Aufgenommen in den Abou-Chaker-Clan".

Worüber Arafat Abou-Chaker auf Clubhouse eigentlich sprach und wieso er gerade den Satiriker Böhmermann lobend erwähnte, bleibt bis zum Schluss unklar.

Man könnte vermuten, dass es sich um einen Mitschnitt aus der viel kritisierten Diskussion zwischen der Kabarettistin Idil Baydar (45) und Arafat Abou-Chaker handelt, bei der unter anderem der Holocaust verharmlost wurde, berichtete damals die Deutsche Presseagentur über den Vorfall.

Arafat Abou-Chaker vor Gericht

Arafat Abou-Chaker (2.v.r) und ein Mitangeklagter (r.) kommen nach einer Gerichtsverhandlung aus dem Landgericht. (Archivbild)
Arafat Abou-Chaker (2.v.r) und ein Mitangeklagter (r.) kommen nach einer Gerichtsverhandlung aus dem Landgericht. (Archivbild)  © Christophe Gateau/dpa

Noch immer muss sich Arafat Abou-Chaker, hohes Tier im Abou-Chaker-Clan und ehemaliger Manager des Rappers Bushido (42), vor Gericht verantworten.

Nach der geschäftlichen Trennung der beiden soll es zu Übergriffen gegen den Rapper Bushido gekommen sein.

Arafat Abou-Chaker wird unter anderem vorgeworfen, Bushido in einem Büro eingesperrt, mit einem Stuhl und einer Plastikflasche attackiert, ihn beleidigt und bedroht zu haben.

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Arafat Abou-Chaker werden Freiheitsberaubung, Beleidigung, versuchte schwere räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen (TAG24 berichtete).

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa, Christophe Gateau/dpa

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