Jella Haase will manchmal anders aussehen: "Wir wissen gar nicht mehr, was normal ist"
Berlin - Schauspielerin Jella Haase (32) hat in einem Interview verraten, warum sie manchmal anders aussehen möchte, woraus sie wahre Stärke schöpft und was ihr gewaltig gegen den Strich geht.

"Ich habe sie mittlerweile als Teil meiner Persönlichkeit akzeptiert, obwohl sie ganz anders ist als ich", so die 32-Jährige in einem "Gala"-Interview über ihre Rolle als stark geschminkte Chantal in "Fack ju Göhte". Privat möge es die Berlinerin eher natürlich.
"Es gibt immer mal Momente, in denen ich anders aussehen möchte", sagte Jella. "Unsere Gesellschaft ist einfach sehr oberflächlich. Wir wissen gar nicht mehr, was normal ist, weil wir immer nur in diese perfektionierten Gesichter gucken", prangerte die "Kleo"-Stasi-Agentin an.
"Gerade junge Frauen arbeiten sich an Schönheitsidealen ab, die einfach nicht natürlich sind. Dabei ist das Anderssein doch die echte Stärke", sagte die 32-Jährige über den Verbesserungswahn am eigenen Körper aus Hollywood, der oft verheimlicht werde und sie mürbe mache.
"Ich muss nicht krankhaft nach dem Okay von außen suchen. Ich möchte die Momente so in Erinnerung behalten, wie sie waren, ohne Selbstkritik und ohne die Bewertungen von außen", offenbarte Jella.
Jella Haase gestaltet ihren Alltag auf dieses Weise (nachhaltig)

Stark fühle sich die "Kleo"-Stasi-Agentin, wenn sie gesehen werde und sich geliebt fühle. "Alle Menschen wollen geliebt werden, aber ich glaube, Schauspieler brauchen das noch mehr als andere", so Jella offen.
Passend zu ihrer aktuellen Figur, einer Klimaaktivistin in der Roman-Verfilmung "Die Jahre mit dir" (Charlotte Link), sagte Jella, dass das Problem an der Nachhaltigkeit im Alltag sei, dass die Alternative immer leichter falle.
"Ich glaube, es ist wichtig, dass sich alle verantwortlich fühlen, egal wie klein der Beitrag ist", sagte die 32-Jährige, die sich bereits lange vegetarisch ernähre und versuche, regional zu essen und, soweit es geht, auf Plastik zu verzichten.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa