Hamburg/Luxemburg - Josh Islands (25) verkörpert Europa, wie vermutlich kaum ein anderer Künstler. Er wurde in Großbritannien geboren, lebte in Deutschland und den Niederlanden, bis er schließlich sein Zuhause in Luxemburg fand. Mit TAG24 sprach der 25-Jährige über seine Musik, Wohnzimmerkonzerte und ungewöhnlichen Merch.

Mit gerade einmal fünf Jahren lernte Josh klassische Gitarre spielen. Seine Eltern hätten ihn damals davon überzeugt, ein Instrument zu lernen. Dafür ist er ihnen heute sehr dankbar.

"Irgendwann hatte ich aber das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat. Ich konnte mich nicht 100-prozentig damit ausdrücken. Da habe ich angefangen Popmusik zu machen und Lieder zu schreiben."

Seine ersten Auftritte absolvierte er unter anderem in lokalen Bars und Musik-Cafés in Luxemburg. Auch ließ sich der heute 25-Jährige für Wohnzimmerkonzerte, vor allem in Maastricht, buchen.

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"Ich habe gemerkt, dass ich mir durch diese privaten Veranstaltungen eine sehr loyale Fanbase aufgebaut habe. Wenn du zu den Menschen nach Hause gehst, werden daraus echte Fans, die dann auch zu den Konzerten kommen."

Seine Musik beschreibt er selbst als "catchy Singer-Songweiter Pop mit Soul und Folk Einflüssen".

Am 15. September erschien Joshs erstes Album "In My Head". "Es beschreibt all die Gedanken, die ich in meinem Kopf habe. Ideen, Ängste, Träume. Inspirationen ... Ich fand das eine sehr ehrliche Repräsentation von dem, was ich gerade erlebe und worüber ich in den letzten zwei Jahren nachgedacht habe."

Aber auch fiktionale Geschichten wollte Josh erzählen. Ein Song sei eigentlich genau das, eine Kurzgeschichte.

"Du hast drei vier Minuten, um etwas zu erzählen. Es hat einen Anfang und meistens auch ein Ende. Es ist schwierig. Aber wenn man das machen kann, dann finde ich das ganz schön."

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Sein Album sei aber kein Konzeptalbum. "Ich habe nicht aktiv über das Album nachgedacht. Erst am Ende, als ich einen Schritt zurückgegangen bin, habe ich gemerkt 'Ah darum geht es eigentlich.'" Einen roten Faden hat das Album, ungewollt, entsprechend doch.

Noch heute würde Josh sein Debütalbum gerne hören. "Ich kann eine Runde joggen gehen und dabei mein Album anhören. Ich sehe das nicht als komplette Selbstliebe. Ich bin einfach stolz auf die Musik. Und das treibt mich ja auch an."

Der Newcomer kennt aber nicht nur das kleine Publikum. Zuletzt spielte er unter anderem für Passenger (39, "Birds That Flew and Ships That Sailed") und Clueso (43, Album) den Support.

"Es ist, als ob man normalerweise in der dritten Liga spielt, aber du weißt, dass du in die erste Bundesliga gehören könntest, wenn du die Chance bekommst. Wenn du auf so einer Bühne stehst, dann hast du für eine halbe Stunde diese Chance. Dann musst du dich auch beweisen. Zeigen, dass du dich da wohlfühlst, dass du dahin gehörst und, dass du da spielen kannst."

Zurzeit ist der Singer-Songwriter selbst auf Tour. Komfortabel sei das aber nicht. Viel DIY. Ein Minusgeschäft verriet Josh im Gespräch mit TAG24. Ohne das luxemburgische "Exportbüro", das die Rechnungen für die Van-Miete und Unterkunft übernimmt, wäre es wohl schwierig.

Nichtsdestotrotz sei es wichtig sich zu zeigen. Und das tut er. Die letzten Termine der aktuellen Tour und Tickets findet ihr unter joshisland.com.

Zwar verkauft der 25-Jährige aus Kostengründen (noch) kein Vinyl, dafür aber ganz besonderen Merch. Songtexte von ihm höchstpersönlich abgetippt und signiert. Eine Heidenarbeit, aber dafür auch irgendwie etwas ganz Besonderes ...