Leipzig - Trash-Ikone Katja Krasavice (29) hat von der sächsischen Strafjustiz die erste Quittung für ihre Blau-Fahrt im Mai erhalten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Leipzig einen Strafbefehl über eine happige Geldstrafe, zudem erhielt die Sängerin eine zehnmonatige Führerscheinsperre. Sie kann allerdings noch Widerspruch einlegen.
Was war geschehen: Am 29. Mai hatten Polizisten gegen 3.20 Uhr einen BMW auf dem Schleußiger Weg in Leipzig gestoppt. Hinterm Steuer saß die ziemlich betrunkene Katrin Vogelová, so der bürgerliche Name der Rapperin. Ein Blutalkoholtest ergab später einen Wert von 1,28 Promille. Krasavice wurde der Führerschein entzogen.
Fünf Monate später hat das Amtsgericht nun einen Strafbefehl wegen Trunkenheit im Verkehr erlassen. Wie ein Gerichtssprecher auf TAG24-Anfrage erklärte, wurde die Blaufahrt mit einer Geldstrafe "im niedrigen sechsstelligen Bereich" geahndet. Zudem erhielt Krasavice eine zehnmonatige Führerscheinsperre, die ab Rechtskraft des Strafbefehls gilt.
Zur genauen Höhe der Geldstrafe wollte sich das Amtsgericht nicht äußern. Allerdings liegt die Anzahl der Tagessätze unter 90, so dass die Sünderin nicht als vorbestraft gilt.
Bis zum 17. November Mitternacht hat Krasavice nun Zeit, gegen den Strafbefehl Widerspruch einzulegen. In diesem Fall würde es zu einem öffentlichen Strafprozess kommen. Legt sie keinen Widerspruch ein, wird der Strafbefehl mit allen Sanktionen rechtskräftig.
Verfahren wegen falscher Verdächtigung noch nicht abgeschlossen
Dass die Geldstrafe so hoch ausfiel, dürfte auch mit der Protzerei der Social-Media-Darstellerin zusammenhängen. In ihren Videos hatte sie mehrfach behauptet, Millionen zu machen und "Multimultimultimillionärin" zu sein.
Das von der Staatsanwaltschaft Berlin wegen falscher Verdächtigung geführte Verfahren gegen Krasavice ist hingegen noch nicht abgeschlossen. Nach der Alkoholfahrt hatte sie in einem Video behauptet, dass einer der mutmaßlich an der Kontrolle beteiligten Polizisten per WhatsApp um ein Date gebeten habe und ihr dabei Hilfe in Aussicht stellte.
Die Polizei geht mittlerweile von einem bösen Fake aus und hatte deshalb im Oktober bei Krasavice, ihrem Manager und einem als Urheber der Sprachnachricht verdächtigten Bekannten Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Frau Vogelová war am Donnerstag für TAG24 nicht zu erreichen.