Neue Ermittlungen: Wird der "Polizeiskandal" für Katja Krasavice zum Bumerang?

Leipzig - In der Messestadt bahnt sich ein zweiter "Fall Ofarim" an. Im Mittelpunkt diesmal: Trash-Ikone Katja Krasavice (29). Nach ihrer Alkoholfahrt zu Himmelfahrt hatte sie in einem TikTok-Video schwere Vorwürfe gegen die Leipziger Polizei erhoben. Und die kommen nun als Bumerang zurück.

Neuer Ärger für Katja Krasavice (29) - eines ihrer TikTok-Videos mit einer Breitseite gegen die Leipziger Polizei wird zum Bumerang.
Neuer Ärger für Katja Krasavice (29) - eines ihrer TikTok-Videos mit einer Breitseite gegen die Leipziger Polizei wird zum Bumerang.  © Screenshot/instagram.com/katjakrasavice/

Laut Atemalkoholtest hatte sie rund 1,4 Promille im Blut, als Katja Krasavice Ende Mai von Polizisten in ihrem weißen BMW gestoppt wurde. Ihr wurde der Führerschein entzogen. Die Ermittlungen wegen Trunkenheit im Verkehr dauern bis heute an, wie die Staatsanwaltschaft Leipzig auf TAG24-Anfrage erklärte.

Tage später stellte die Vulgär-Rapperin ein Video auf TikTok, das einen Polizeiskandal suggerieren sollte. Krasavice spielte vor laufender Kamera eine WhatsApp-Sprachnachricht ab, in der ein Mann behauptete, einer der beteiligten Polizisten zu sein.

Der vermeintliche Beamte machte der Blau-Fahrerin erst Komplimente und bot dann ein privates Treffen an, um ihr in der Sache zu helfen. Sie wertete das als Bestechlichkeit und drohte Leipzigs Polizei mit Anzeige.

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Die Polizeidirektion leitete sofort Ermittlungen wegen eines Datenschutzvergehens in ihren Reihen ein. Obwohl schon damals auffiel, dass der vermeintlich sächsische Polizist mit preußischem Dialekt sprach und beim Alkoholwert die Maßeinheiten verwechselte.

Jetzt hat die Geschichte eine spektakuläre Wendung erfahren.

In Berlin musste die Polizei die Wohnungstür von Katja Krasavice auframmen, weil die Rapperin nicht öffnete. (Symbolfoto)
In Berlin musste die Polizei die Wohnungstür von Katja Krasavice auframmen, weil die Rapperin nicht öffnete. (Symbolfoto)  © picture alliance/dpa

Böswillige Inszenierung von Katja Krasavice und ihrem Umfeld?

In diesem Leipziger Wohnhaus fand am Donnerstag ebenfalls eine Razzia im Zusammenhang mit dem Video von Krasavice statt.
In diesem Leipziger Wohnhaus fand am Donnerstag ebenfalls eine Razzia im Zusammenhang mit dem Video von Krasavice statt.  © Alexander Bischoff

Während die Suche nach dem unbekannten "Polizisten" eingestellt wurde, steht nun die als Katrin Vogelová geborene Sängerin im Fadenkreuz. "Wir ermitteln gegen die Dame wegen des Verdachts der falschen Verdächtigung", sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, zu TAG24.

Wie im Fall Ofarim soll die im Video dargebotene Geschichte eine böswillige Inszenierung von Katja Krasavice und ihrem Umfeld sein. Donnerstagfrüh gab es deshalb mehrere Razzien. Auf Grundlage von Gerichtsbeschlüssen durchsuchten Ermittler ihr Penthouse in Berlin-Mitte, die Wohnung ihrer Mutter nahe der Leipziger Pferderennbahn und die Behausung eines Freundes der Sängerin in Oranienburg.

Jener Stefan G. (28), ein bislang unbescholtener Kfz-Mechatroniker, steht im Verdacht, der falsche Polizist zu sein, der die Sprachnachricht mutmaßlich auf Geheiß von Katja Krasavice verfasst hat.

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Bitter für die Social-Media-Darstellerin: Die Polizei beschlagnahmte ihr geliebtes Handy, dessen Datenschatz nun ausgelesen und kriminalistisch ausgewertet wird. TAG24 bat Frau Vogelová am Freitag um eine Stellungnahme zu dem schweren Vorwurf. Zunächst erfolgte keinerlei Reaktion.

Titelfoto: Montage: picture alliance/dpa + Screenshot/instagram.com/katjakrasavice/

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