Keine Geschenke, dafür pure Liebe: Das ist Weihnachten bei Günter Wallraff

Von Christoph Driessen

Köln - Enthüllungsjournalist und Schriftsteller Günter Wallraff (83) hält nicht allzu viel von Weihnachten.

Günter Wallraff lehnt den Konsumrausch an Weihnachten strikt ab.
Günter Wallraff lehnt den Konsumrausch an Weihnachten strikt ab.  © Arne Dedert/dpa

"Den Konsumrausch lehne ich ab, aber gleichzeitig bin ich dagegen, Weihnachten abzuschaffen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Stattdessen empfahl der 83-Jährige: "Wir sollten Weihnachten wieder so feiern, wie es der ursprünglichen Bedeutung entspricht: als Fest der Nächstenliebe. In diesem Sinne müssen wir es wieder mit Leben füllen."

Weihnachten sei das Fest, an dem man an andere denke. Dem könne man gerecht werden, indem man zum Beispiel mit der erweiterten Familie feiere, also auch Menschen einlade, die nicht zum engsten Kreis gehörten und an diesem gefühlt wichtigsten Tag des Jahres einsam seien.

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Er selbst habe schon einmal Weihnachten im Obdachlosenheim verbracht, sagte Wallraff. In seiner eigenen Familie schenkten sich die Erwachsenen schon seit Jahren nichts mehr. "Kleine Kinder erwarten natürlich Geschenke und sollten sie auch bekommen."

Früher, als er auch noch Geschenke für Erwachsene gekauft habe, sei ihm das oft erst an Heiligabend eingefallen, erzählte Wallraff.

"Dann bin ich kurz vor Geschäftsschluss noch in die Stadt gehetzt. Was mir davon aber positiv in Erinnerung ist: In dieser Zeit kurz vor Schließung herrschte in den Geschäften himmlische Ruhe!"

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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