Komiker nimmt oberflächliche Welt der Influencer auf die Schippe und das Netz ist nicht zu bremsen

Von Elias Kaminski

Berlin - Unreal, alltagsfremd, glatt poliert. Mit diesen Worten wird oft an der Lebenswelt von Influencern Kritik geübt. Komiker Marco Gianni arbeitet sich an deren Werten ab und es ist wahnsinnig komisch.

Begutachtet gerne die Reflektion des Wassers in den Blättern: Influencerin Laura Grosch.
Begutachtet gerne die Reflektion des Wassers in den Blättern: Influencerin Laura Grosch.  © Screenshot/Instagram/LauraFruitFairy

Nun geht zum zweiten Mal das Video viral, in dem er den Alltag der Berliner Insta-Influencerin Laura Grosch, eher bekannt als LauraFruitFairy, kommentiert.

In dem Reel präsentiert sich Laura, wie sie Eis-Matcha-Latte trinkt, zum Yoga geht, Obst oder Nicecream auf dem Balkon einer schicken Altbauwohnung in der Sonne isst oder ganz klischeehaft Avocado-Toast snackt, "weil es ganz schnell gehen musste, sonst koche ich auch sehr gerne", erklärt die Wahlberlinerin im selben monotonen Tonfall. Quasi Berlin für Zugezogene in sechzig Sekunden.

"Am Nachmittag brauchte ich eine Pause vom Homeoffice, bin zum See gefahren, hab 'nen bisschen [ein] Buch gelesen und die Reflektion des Wassers in den Blättern begutachtet und bewundert", gibt sich Laura nachdenklich, die nach eigenen Angaben vor zwei Jahren eine sechsmonatige Astrologie-Einweihung gemacht habe.

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"Oh, die Pause hast du dir aber auch verdient, Laura", bemerkt der Komiker daraufhin spitz.

Schließlich gönnt sich Laura noch einen Stadtsalat, woraufhin es aus Marco herausplatzt: "Ohne Spaß. Wie viel kann dieser Mensch eigentlich essen? Es ist jetzt 15 Uhr und ich hatte zwei Duplos."

Auch das Netz kann sich ein Schmunzeln und manch bissiges Posting nicht verkneifen.

"Eine Pause vom Home-Office. Wie viel Zeit hat sie denn zwischen dem ganzen Yoga zum arbeiten?", fragt sich ein User (Rechtschreibung in allen Zitaten übernommen). Ein anderer schreibt: "Hmmm. Genau! In meiner Mittagspause fahre ich auch immer an den See und begutachte sich spiegelnde Blätter."

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Laura versteht den Trubel um die Klischees nicht

Influencerin Laura Grosch bezieht auf Instagram Stellung.
Influencerin Laura Grosch bezieht auf Instagram Stellung.  © Screenshot/Instagram/LauraFruitFairy

Wieder ein anderer wirft in den Raum: "Wer bitte folgt dieser Frau? So lustlos und desinteressiert klang ich in der Schule, wenn ich irgendein scheiß Gedicht aufsagen sollte und es einfach nur schnellstmöglich hinter mich bringen wollte."

Und was sagt die Influencerin dazu? Am Montag schaltete sie sich via Instagram in die Diskussion ein: "Echt krass worüber sich die Leute aufregen können. Dass die überhaupt die Zeit nehmen sich so negativ über das Leben einer anderen Person zu äußern. Was für eine Zeitverschwendung. Mir wäre meine Zeit da viel zu kostbar."

Und sie setzte nach: "Am meisten ecke ich mit meinem Beruf (Content Creator), in Berlin wohnen (viele Menschen scheinen stark etwas gegen Berlin zu haben), vegane Ernährung (ein Klassiker), Bowls essen, Matcha trinken, Mittagsschlaf machen (oder generell weniger arbeiten als der Durchschnitt), meine nur teilweise ökologischen Entscheidungen (wenn ich Fahrrad fahre darf ich scheinbar kein Essen bestellen sonst passt das nicht zusammen) und dass ich mir Zeit für mich nehme."

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Sie werden auch künftig Videos machen, "weil ich finde, dass Slow-Living und Hochsensibilität nach wie vor unterrepräsentiert sind", dazu gehöre auch, "nicht viel arbeiten wollen oder können". Es sei ihr eine "Herzensangelegenheit, (...) Selbstwert/Wert in der Gesellschaft und Produktion voneinander [zu] trennen".

Bei "dummen Kommentaren oder DMs" werde sie User blockieren, betonte die Influencerin.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/LauraFruitFairy

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