Beach-Volleyball-Star Laura Ludwig über Karriere und Mutterschaft: "Wunschdenken hilft nichts"
Hamburg - Mutterschaft und eine erfolgreiche Karriere sind zwei Dinge, die für viele Frauen nur schwer vereinbar sind. Volleyball-Ass Laura Ludwig (36) will es trotzdem wagen und sich demnächst wieder auf das Spielfeld stellen.
Dass Muttersein/-werden als selbständige Frau eine bessere Unterstützung braucht, wurde erst kürzlich durch die Petition "Gleiche Rechte im Mutterschutz für selbstständige Schwangere" (Petition 133680) gefordert, die auch zahlreiche Promi-Damen teilten.
"Selbstständige Schwangere müssen den gleichen gesetzlichen Mutterschutz genießen wie Angestellte", heißt es darin. "Eine Schwangerschaft darf keine Existenzbedrohung darstellen oder zu einer Chancenungleichheit auf dem Arbeitsmarkt führen."
Aber auch die Vereinbarung aus Profisport und Mutterschaft scheint eine Herausforderung sein zu können. Das weiß Beach-Volleyball-Profi Laura Ludwig (36). Vor wenigen Wochen wurde die gebürtige Berlinerin zum zweiten Mal Mama und will nichtsdestotrotz in Kürze ihre sportliche Karriere wieder aufnehmen.
Bei einem Pressefrühstück wurde die Sportlerin zu diesem Thema befragt: Was sollte getan werden, damit Leistungssport und Muttersein besser vereinbar ist?
Eine Frage, die die 36-Jährige auch noch nach der Veranstaltung beschäftigte.
"Wunschdenken hilft nichts"
"Ich denke, für Lösungen gibt es klügere Köpfe als mich. Mein Beitrag ist zu zeigen, dass es geht", schrieb sie jetzt auf Instagram. "Dass Muttersein nicht automatisch das Ende einer Karriere bedeuten muss. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin und auch andere Top-Sportlerinnen die Doppelbelastung angehen."
Tennisprofi Tatjana Maria (34) habe sie beeindruckt, aber auch Rodlerin Natalie Geisenberger (34), Kitesurferin Leonie Meyer (29) und Torfrau Almuth Schult (31).
"Natürlich, in einer idealen Welt wäre ein Zuschuss für die Kinderbetreuung schön, auch Unterstützung für die Reisen mit Kind oder eine Kita, die auch am Wochenende geöffnet ist. Doch Wunschdenken hilft nichts. Und ich bin mir sehr bewusst, dass jede arbeitende Mutter mit der Kinderbetreuung ihre Themen und Verbesserungsvorschläge hat."
Was sie motiviert, weiß sie genau: "Meinen Kindern zu zeigen, dass man Träume leben kann, dass man Kompromisse finden und aus ihnen das Beste machen kann. Ich hoffe einfach, dass viele Frauen in allen Berufen beides vereinbaren können - wenn sie das möchten."
Titelfoto: Frank Molter/dpa, Screenshot/Instagram/lauraludwig86