Luisa Neubauer sagt Politik bei Klimademo den Kampf an: "Wir lassen nicht locker"

Erkelenz - Im Rheinischen Braunkohlenrevier haben am heutigen Sonntag Menschen für einen klimagerechten Umbau der Region demonstriert.

Auch die Umweltaktivistin Luisa Neubauer (26) nahm an dem Dorfspaziergang durch Keyenberg teil.
Auch die Umweltaktivistin Luisa Neubauer (26) nahm an dem Dorfspaziergang durch Keyenberg teil.  © David Young/dpa

An einem "Dorfspaziergang" in der zu Erkelenz gehörenden Ortschaft Keyenberg nahmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 100 Personen teil. Die Polizei sprach von rund 50 Teilnehmern.

Die Demo stand unter dem Motto "Die Kohle muss im Boden bleiben - für eine klimagerechte Entwicklung der Region". Das weitgehend leergezogene Dorf Keyenberg ist eines von fünf Dörfern, die nach dem vorgezogenen Kohleausstieg 2030 nun doch nicht abgebaggert werden.

"Als Klimabewegung lassen wir nicht locker", sagte die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer (26) der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Aktuell blicken wir auch auf den Verkehrssektor. Die Bereitschaft der Gesellschaft war nie größer, die ökologischen Grenzen und Klimaziele zu verteidigen."

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Luisa Neubauer Luisa Neubauer mit emotionaler Rede über Demos gegen rechts: "Für viele sind wir viel zu spät!"

Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future hatten am Freitag gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen in zahlreichen deutschen Städten protestiert. "Klimaschutz und die Bewahrung der Böden ist kein Nischenthema der ökologischen Linken, sondern es ist mitten in der Gesellschaft verankert und genau das ist in Lützerath ja so sehr deutlich geworden."

Demonstrierende fordern "Bürgerenergie" für Strukturwandel

An der Demonstration nahm auch der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Jülich, Jens Sannig, teil. "Das Entscheidende ist für uns, dass die Region auch nach der Kohle lebenswert ist und Heimat bietet für die Menschen", sagte er der dpa.

Eine Hauptforderung sei: "Wenn wir Energie der Zukunft entwickeln, muss das Bürgerenergie sein, die den Bürgern vor Ort zu Gute kommt. Das schafft eine Akzeptanz für einen Strukturwandel."

Titelfoto: David Young/dpa

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