Mario Barth deckt auf: "Dann schwimmst Du hier in leichtem erbrochenem Fäkalwasser"
Berlin - Baden in der Spree? Das klingt für viele Berlinerinnen und Berliner zu schön, um wahr zu sein, findet auch Mario Barth (50) und hat für seine investigative RTL-Show so einige Missstände bei dem Projekt aufgedeckt.
"Hier, Spree, Schwimmbad soll hier gebaut werden, von Klopsköppen", erklärt der Komiker kurz und knapp bei Instagram, während er an einem Modell steht.
Der 50-Jährige bezieht sich dabei auf das umstrittene Projekt "Fluss Bad Berlin" im 1,8 Kilometer langen Spreekanal nahe der Museumsinsel, der über eine natürliche Filteranlage gereinigt werden soll, sodass darin gebadet werden kann.
"Und zwar gibt es einen Verein, der Vorsitz des Vereins sind zwei Brüder", erläutert der Comedian für seine Show "Mario Barth deckt auf" weiter. Damit sind die Künstler und Architekten Jan und Tim Edler, gemeint, die hinter der Idee stecken.
Der Verein hätte laut Barth eine Ausschreibung in Höhe von rund sechs Millionen Euro für die Planung und grafische Umsetzung des Projekts gemacht "und da hat sich einer gemeldet, zufällig einer der Brüder, der hat ein Planungsbüro", merkte Barth sarkastisch mit erhobenem Zeigefinger an. "Postanschrift von dem Verein und dem Planungsbüro, dieselbe!"
In der Folge seien Spenden von A nach B geflossen, "weil es ein eingetragener, gemeinnütziger Verein ist, wo wir auch schon Fragen gestellt haben, die aber nicht beantwortet werden", ließ Mario seine Follower wissen.
Mario Barth spottet über Flussbad-Planer: Haben nicht auf dem Schirm gehabt, dass die Spree fließt
"Das heißt, die zwei Klopsköppe machen sich gerade die Taschen voll", erhob der TV-Star schwere Vorwürfe. Tatsächlich hatte eine Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Felix Reifschneider (45) im vergangenen Juli ergeben, dass seit 2015 bereits insgesamt 5.957.743 Millionen Euro an den Flussbad Berlin e. V. geflossen sind.
Mario monierte aber auch ein geplantes naturnahes, mit Schilf bepflanztes Filtersystem, das notwendig ist, um die notwendige Wasserqualität sicherzustellen.
"Das kriegst Du so gar nicht gefiltert, weil die Spree haben sie nicht auf dem Schirm gehabt, die fließt", spottete er. Zudem werde der Fluss immer wieder mit Unrat und Fäkalien verunreinigt und sogar E-Roller würden hin und wieder in dem Kanal versenkt.
Damit hätten die Planer "nie gerechnet", erklärte Barth zynisch, denn die kämen schließlich nicht aus Berlin, sondern "die kommen aus Rosenheim hierher, die haben hier noch nie gelebt" beschwerte er sich.
"Und dann schwimmst Du hier in leichtem erbrochenem Fäkalwasser", stellte er angewidert fest. "Und das für gerade mal 177 Millionen Euro", echauffierte sich Mario Barth und wurde umgehend korrigiert, dass es "nur" 77 Millionen seien.
Tatsächlich macht der Verein auf seiner Internetseite keine konkreten Kostenangaben, widerspricht jedoch Medienberichten, die von bis zu 200 Millionen Euro und mehr ausgehen.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa, Gerald Matzka/dpa (Bildmontage)