Als Julia Klöckner erzählt, wie sie auf Bedrohungen reagiert, muss Markus Lanz dazwischengehen

Hamburg - Einzelgespräch im ZDF! Am Mittwochabend nahm Markus Lanz (56) die Bundestagspräsidentin ins Kreuzverhör. Dabei berichtete Julia Klöckner (52, CDU) ganz offen von ihrem Umgang mit verbalen Angriffen aus der Bevölkerung.

Wie Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) zum Teil auf Bedrohungen reagiert, hätte Markus Lanz (56) nicht erwartet.
Wie Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) zum Teil auf Bedrohungen reagiert, hätte Markus Lanz (56) nicht erwartet.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Auf die Frage des Moderators, ob sie Bedrohungen ausgesetzt sei, erklärte die Politikerin: "Ja, das gehört sicherlich zur Job-Beschreibung mittlerweile dazu."

Lanz hakte nach: "Echte Bedrohungen? Auch Morddrohungen? Das ganze Spektrum?" - Darauf Klöckner: "Sowas gibt es und deshalb passen auch Menschen auf mich auf."

Die Christdemokratin erklärte, dass sich die Absender in einer Internetblase befinden würden, die sich hochschaukle. "Ich mache das ab und zu auf längeren Autofahrten, dann rufe ich Leute an. Manchmal findet man ja auch die Nummer heraus ..."

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Lanz musste dazwischengehen: "Sie rufen Leute an?", wiederholte er verblüfft, woraufhin Klöckner bestätigte: "Ich rufe Leute an, wenn ich richtig gut drauf bin, ein bisschen Zeit habe und so in Stimmung bin. [...]"

Julia Klöckner "überrascht" Drohschreiber mit Anrufen

Die Politikerin konfrontiert Pöbler direkt am Telefon.
Die Politikerin konfrontiert Pöbler direkt am Telefon.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Über ihre Erfahrungen aus den Telefonaten erzählte die einstige Agrarministerin: "Zwischen analog und digital - das sind zwei Welten in deren Sicht. Aber das Problem ist, dass die analoge und die digitale Welt ineinander übergehen - gerade für junge Menschen [...]."

Sie merke zudem, dass ihre Anrufe bei den Verursachern für "Überraschungen" sorgen würden und sich der Umgangston durch das direkte Aufeinandertreffen verändere.

Dagegen würden die Leute in den digitalen Medien nur zur Gruppe einer gewissen Blase gehören. "Der Algorithmus bringt das auch hervor und dann ist auch differenziertes Argumentieren kaum noch möglich [...]", gibt Klöckner zu bedenken.

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Die komplette, rund 45-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann

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