Vaterland nur verteidigen, wenn Bezahlung stimmt? So reagiert Linker auf Kriegs-Frage von Lanz
Hamburg - Im März stimmten Bundestag und Bundesrat einem milliardenschwerem Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur zu. Es war eine historische Entscheidung, die noch immer für Diskussionsstoff sorgt - so auch bei Markus Lanz (56), der am Donnerstagabend zwei junge Gäste zu dem Thema befragte.

"Wie geht's Ihnen dabei, wenn Sie diese irren Summen hören? Was geht Ihnen da durch den Kopf?", wollte Lanz in der Sendung zunächst von der geladenen Unternehmerin Clara Hunnenberg (31) wissen.
Die Mittelständlerin erklärte daraufhin: "Es ist sehr wichtig, dass wir uns verteidigen können, dass wir auch nach außen stark dastehen [...]." Es brauche daher eine flächendeckende Wehrpflicht für Frauen und Männer - jedoch mit der alternativen Wahlmöglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres.
"Wie sehen Sie das?", fragte Lanz den ebenfalls anwesenden David Christner (23), der als Sprecher der Organisation "Junge Linke" agiert. Seine Antwort: "Ich würde mich da ein bisschen anders positionieren. Wenn man sich die Bedingungen des Freiwilligen Sozialen Jahres anschaut, ist es zu wenig, was man da an finanzieller Vergütung bekommt."
Umgehend knüpfte der ZDF-Moderator an diesen Standpunkt ein Kriegsfall-Szenario an: "Also Sie würden das Vaterland nur verteidigen, wenn die Bezahlung stimmt?", schlussfolgerte Lanz. Völlig überrumpelt sagte Christner nach einem Lacher darauf: "Das war ja jetzt gerade erstmal zum Freiwilligen Sozialen Jahr. Wenn man möchte, dass Leute etwas für die Gesellschaft machen wollen, dann finde ich, sollte man dafür auch Anreize schaffen."
Dieser Meinung stimmte auch Hunnenberg zu: "Da muss natürlich ein System hinter sein. Leistung und Arbeit müssen sich lohnen", betonte sie.

Die ganze, rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich