Markus Lanz entschärft Migrations-Aussage: "Wollte gar nicht so streng wirken"

Hamburg - Schwarz statt rot: Das Bundesinnenministerium liegt seit der Vereidigung der neuen Regierung nicht mehr in SPD-, sondern nun in CSU-Hand. Vor zwei Wochen nahm Alexander Dobrindt (54) als Chef der Behörde die Arbeit auf und beschloss sogleich Zurückweisungen von Asylsuchenden an der deutschen Grenze. Nach Ansicht von Markus Lanz (56) lief diese Maßnahme jedoch eher schief.

Markus Lanz (56) fand deutliche Worte zu den Zurückweisungen an der deutschen Grenze, musste kurz darauf jedoch etwas beschwichtigen.  © ZDF/Markus Hertrich

In seiner Sendung vom Dienstagabend brachte er auch direkt ein Beispiel an: "Polen ist ein gutes Stichwort, wenn es um Migrationspolitik geht", erklärte der Moderator.

"Es gab die Geschichte der beiden Afghanen, die dann die deutsch-polnische Grenze erreichen und zurückgeschickt werden. Mittlerweile sind sie in einer deutschen Flüchtlingsunterkunft. Das heißt, es hat nicht funktioniert, hat aber jede Menge diplomatische Verwerfungen nach sich gezogen", so Lanz' ernüchternde Analyse.

Die Polen seien sauer und würden ihre Nicht-Akzeptanz der neuen Grenz-Maßnahme zum Ausdruck bringen. "Wie geht Ihr Fazit nach mehr als einer Woche der großen Migrationswende?" , möchte der 56-Jährige von der geladenen Journalistin Karina Mößbauer (39) wissen.

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Die Politik-Chefkorrespondentin von "Media Pioneer" entgegnete: "Ich wäre da - um ehrlich zu sein - etwas gnädiger als Sie. Die Polen stecken mittendrin in den Präsidentschaftswahlen. Ich glaube, dass Tusk eine janusköpfige Strategie fährt - also er muss die innenpolitische Bühne bespielen und nach innen diese Signale senden, dass nicht massenhaft Flüchtlinge aus Deutschland zurückgenommen werden, um den Rechten nicht noch Munition an die Hand zu geben."

Insgeheim würden es europäische Staaten begrüßen, dass Deutschland keinen Sonderweg mehr gehe. "Natürlich sind diese Zurückweisungen von Asylbewerbern ein Spezialfall", betonte Mößbauer.

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Journalistin Karina Mößbauer (39) war nicht ganz der Meinung des ZDF-Moderators.  © ZDF/Markus Hertrich

Lanz entschärfte daraufhin seine Position: "Ich wollte jetzt gar nicht so streng wirken", stellte er klar. "Die Frage ist, ob die Strategie funktioniert?"

Die komplette Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

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