Markus Lanz erschüttert: "Man sieht die Blutlachen der Massaker aus dem Weltall"

Hamburg - Am Mittwochabend diskutierten die Gäste bei ZDF-Talkmaster Markus Lanz (56) über den blutigen Konflikt im Sudan, der als größter, vergessener Krieg der Gegenwart gilt.

Zugeschaltet war auch der Politikwissenschaftler und Sudan-Experte Achim Voigt (r.).
Zugeschaltet war auch der Politikwissenschaftler und Sudan-Experte Achim Voigt (r.).  © PR/ZDF

"Diese Satellitenaufnahmen beispielsweise zeigen riesige Blutlachen - sichtbar aus dem Weltall", sagt der ZDF-Moderator einleitend. "Mehr als 150.000 Menschen wurden getötet, 14 Millionen sind auf der Flucht, die Hungersnot so groß, dass die Vereinten Nationen mittlerweile von der größten humanitären Katastrophe der Welt sprechen und das, weil zwei Generäle einen erbarmungslosen Machtkampf austragen."

Vor knapp zwei Wochen drangen Berichte über erneute Massaker und Gräueltaten in der Großstadt Al-Faschir an die Öffentlichkeit. In einem Krankenhaus sollen dabei zuletzt auch über 450 Patienten und ihre Begleiter hingerichtet worden sein.

Man müsse tatsächlich annehmen, dass es sich bei den dunklen Flecken im Wüstensand um menschliches Blut handele, erklärt Politikwissenschaftler und Sudan-Experte Achim Voigt in der Sendung.

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"Es gibt viele Anzeichen dafür, dass die RSF-Miliz momentan bemüht ist, Spuren zu verwischen, von dem, was sie angerichtet hat", so Voigt weiter. Es gebe zudem auch Aufnahmen von Gruben, in denen momentan offenbar massenhaft Leichen verbrannt würden.

Der Sudan ist reich an Bodenschätzen

Die CDU-Politikerin Serap Güler (45) hatte erst vor Kurzen ein Flüchtlingslager in der Region besucht.
Die CDU-Politikerin Serap Güler (45) hatte erst vor Kurzen ein Flüchtlingslager in der Region besucht.  © PR/ZDF

Die CDU-Politikerin Serap Güler (45) hatte erst vor Kurzen ein Flüchtlingslager im benachbarten Tschad besucht und sich die Situation vor Ort angeschaut.

"Man muss sich eine riesige Fläche in einer Wüste vorstellen. Da gibts ein paar Plastikplanen und selbstgebastelte Zelt", so die Bundestagsabgeordnete. "Die Menschen sagen einem: Wir sind froh hier zu sein. Und man frag sich dann: Aus welcher Hölle kommt ihr?"

Laut dem Sudan-Experten Voigt würde der Konflikt im Land durch die jeweiligen Interessen benachbarter Staaten befeuert: "Ägypten hat klar das Interesse, dass keine Islamisten ins eigene Land einsickern. [...] Dann gibt es die Vereinigten Arabischen Emirate, die die Hauptverbündeten der RSF sind und ein großes Interesse an den großen Goldvorkommen im Land haben. [...] Ganze neun afrikanische Länder sind auf beiden Seiten der Fronten aktiv."

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Titelfoto: PR/ZDF

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