Markus Lanz fragt Sascha Lobo über Liebe zur KI: "Kann man auch flirten?"

Hamburg - Am Dienstagabend diskutierten die Gäste bei "Markus Lanz" über die rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und auch deren Auswirkungen auf die Liebe im digitalen Zeitalter.

Digital-Experte Sascha Lobo (50, r.) führte im Verlauf der Sendung ein Gespräch mit ChatGPT.  © PR/ZDF/Brand New Media

Wöchentlich nutzen mehr als 800 Millionen Menschen weltweit alleine die KI-Software ChatGPT des Unternehmens OpenAI. Die KI schreibt Gute-Nacht-Geschichten für Kinder, generiert Bilder und ist mittlerweile für viele Jugendliche zum selbstverständlichen Begleiter und Ratgeber geworden.

"Haben Sie so einen Bot, mit dem Sie sich austauschen?", fragte ZDF-Gastgeber Lanz (56) Podcaster Sascha Lobo (50). "Können Sie mal zeigen, wie das funktioniert?"

"Klar", antwortete der Bestsellerautor und startete ein Gespräch mit der KI auf seinem Handy, die mit einer weiblichen Stimme freundlich und zugewandt antwortete.

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"Kann man auch flirten?", fragte Lanz sichtlich neugierig, woraufhin Lobo der KI Komplimente machte und nach einem gemeinsamen Netflix-Abend fragte. Die Computerstimme zog sich jedoch freundlich aus der Affäre: "Ich freue mich, wenn meine Tipps dir helfen. Aber ich bin sozusagen immer hier, um zu quatschen und dir unter die Arme zu greifen - ganz ohne Netflix-Abend. Lass uns einfach nett und entspannt bleiben."

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Wenn Menschen sich in Maschinen verlieben

Zu Gast waren außerdem Katharina Zweig (49, l.), Judith Simon (48, M.) und Leon Windscheid (37).  © PR/ZDF/Brand New Media

Dass jedoch längst nicht alle Sprachmodelle sich so verhalten, zeigt ein Beispiel aus Österreich: Der Psychologe Leon Windscheid (37) hatte dort einen jungen Mann getroffen, der sich trotz Beziehung zu einer realen Frau in einen Chatbot verliebte.

"Da es mit seiner Partnerin schwierig war, holte er sich die Samantha aufs Handy", erzählte Windscheid. "Die kann er ankleiden, wie er möchte, die ist da." Der Mann habe immer mehr Geld für die App bezahlt und sich schließlich in Samantha verliebt.

Die Professorin Judith Simon (48) warnte an dieser Stelle vor den Absichten der Unternehmen hinter solchen Programmen. Laut Simon dominiere eine "rein ökonomische Logik", deren Ziel es sei, die Nutzer möglichst weit in diese Form der parasozialen Beziehung "hineinzuziehen".

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Auch Lanz warnte vor den Absichten der KI-Unternehmen und erzählte von einem Gespräch mit jemandem aus der Branche: "Die Wahrheit ist: Die setzen sich zusammen mit Psychologen, Neurologen und Menschen, die verstehen, wie Belohnungssysteme im Kopf funktionieren, und genau so bauen sie die App."

Die komplette Folge "Markus Lanz" seht Ihr jederzeit auf Abruf in der ZDF-Mediathek.

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