Nach Rücktritt: Ex-Senator Joe Chialo managt jetzt einen Schlagerstar

Berlin - Im Mai legte Joe Chialo (55, CDU) nach zwei Jahren überraschend sein Amt als Berliner Kultursenator nieder. Statt im Senat trifft man den CDU-Mann heute eher im Studio: Der 55-Jährige arbeitet wieder in seinem alten Job als Musikmanager.

Auch die Kleidung von Joe Chialo (55, CDU), Ex-Kultursenator von Berlin, fällt heute wieder deutlich lässiger aus als noch in seiner Zeit im Senat.
Auch die Kleidung von Joe Chialo (55, CDU), Ex-Kultursenator von Berlin, fällt heute wieder deutlich lässiger aus als noch in seiner Zeit im Senat.  © Fabian Sommer/dpa

Wie Chialo im Interview mit der "Bild"-Zeitung verriet, sitzt er aktuell mit Schlagerstar Ben Zucker (42) und der Band Santiano an der Planung für deren neue Alben. Beide sollen noch in diesem Jahr erscheinen.

"Jetzt freue ich mich wieder auf die Zusammenarbeit mit meinen Künstlern – ich bin ja seit vielen Jahren Musikmanager", betonte der 55-Jährige.

In dem Gespräch mit dem Boulevardblatt sprach Joe Chialo auch über die Gründe für seine damalige Entscheidung, nicht länger in der Position als Kultursenator arbeiten zu wollen.

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"Wenn zentrale Ziele nicht mehr im gegebenen Rahmen umsetzbar sind, ist es konsequent, einen Schritt zur Seite zu machen und das Amt in neue Hände zu legen", betonte Chialo.

Der CDU-Politiker spielte hier auf die drastischen Sparpläne des schwarz-roten Senats unter dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) an, von denen die Kultur in besonderer Weise betroffen ist. Chialo trug den Sparkurs anfangs mit, dann irgendwann reichte es offenbar auch ihm. Am 2. Mai gab der Politiker seinen Rücktritt bekannt.

Chialo sagte seinerzeit, er habe die bisherigen Einschnitte "schweren Herzens" mitgetragen, doch die weiter geplanten Kürzungen seien so drastisch, dass sie für einige Kulturinstitutionen das Ende bedeuten könnten.

Am Ende wollte Chialo die kulturpolitischen Einschnitte, wie sie vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU, r.) und der schwarz-roten Koalition vorangetrieben wurden, nicht mehr mittragen.
Am Ende wollte Chialo die kulturpolitischen Einschnitte, wie sie vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU, r.) und der schwarz-roten Koalition vorangetrieben wurden, nicht mehr mittragen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Joe Chialo: Schon in seiner Familie spielte Musik eine große Rolle

Eines von Joe Chialos aktuellen Projekten ist das neue Album von Ben Zucker (42).
Eines von Joe Chialos aktuellen Projekten ist das neue Album von Ben Zucker (42).  © Bernd Thissen/dpa

Der Sohn einer tansanischen Diplomatenfamilie empfand auch als Politiker offenbar immer noch eine Loyalität gegenüber dem Bereich, aus dem er selbst kommt. Schon in den 90ern stand Chialo als Sänger einer Nürnberger Metal-Band auf der Bühne, später machte er Karriere als Manager.

Wenn Chialo über seinen Neustart spricht, schwingt auch ein wenig Erleichterung mit.

"Ich bin der, der ich immer war. Aber es ist eine Ruhe eingekehrt, die ich in meiner Funktion als Kultursenator natürlich nicht hatte", berichtete er. Und weiter: "Ich lebe jetzt viel selbstbestimmter, weil ich meinen Tagesablauf mehr im Griff habe. Das genießen meine Familie und ich gerade sehr."

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Seine Leidenschaft für Musik sei unerschütterlich, betonte Chialo in "Bild": "Musik ist seit meiner Kindheit meine Leidenschaft und daran wird sich niemals etwas ändern."

Schon seine streng katholische Familie, die in Tansania wie auch in Deutschland beheimatet ist, habe ihm vermittelt, dass Musik weit mehr als Unterhaltung ist. "In der Musik spiegelten sich Emotionen wider, die den Alltag ausmachten."

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa, Fabian Sommer/dpa (Bildmontage)

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