Nach Todesschuss am Filmset: Halyna Hutchins' Familie verklagt Alec Baldwin
Los Angeles - Nach dem tödlichen Schuss auf Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) am Set des Westernfilms "Rust" muss sich US-Schauspieler Alec Baldwin (64) bereits wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Jetzt kommt ein weiterer Prozess hinzu: Hutchins' Familie fordert Schadensersatz.

Die Eltern und die Schwester der getöteten Kamerafrau haben am Donnerstag in Los Angeles Zivilklage gegen Baldwin sowie weitere Beteiligte des Westernstreifens eingereicht.
Wie das US-Portal TMZ berichtete, werfen Halynas Angehörige der "Rust"-Produktion vor, zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen verletzt zu haben. Sie verlangen daher Schadensersatz in nicht genannter Höhe.
Alec Baldwin hätte sich als erfahrener Schauspieler nicht darauf verlassen dürfen, dass die Waffe "kalt" sei, heißt es demnach in der Anklageschrift.
Stattdessen hätte er den Revolver überprüfen sollen oder darauf bestehen müssen, dass er ihm zunächst vorgeführt werde, so die Familie der getöteten Kamerafrau.
Gegen Alec Baldwin läuft bereits ein Strafverfahren

Halyna Hutchins war im Oktober 2021 bei den Dreharbeiten zu dem Westernfilm "Rust" von einem Schuss aus einer Requisitenwaffe getroffen und getötet worden, den Alec Baldwin abgefeuert hatte. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt tatsächlich eine echte Kugel steckte.
Die Schuld an dem tragischen Unfall hatte Baldwin, der bei dem Film als Produzent und Hauptdarsteller mitwirkte, stets von sich gewiesen.
Dennoch läuft gegen den 64-Jährigen bereits ein Strafverfahren: Im Januar hat die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New Mexico gegen den Schauspieler sowie Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (25) Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.
Sollten die beiden schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/halynahutchins, AFP/Angela Weiss