Nach Klatsch-Attacke auf Oliver Pocher: Verantwortungs-Zoff zwischen Veranstalter und Location

Dortmund/Köln - Nach der Attacke auf den Comedian Oliver Pocher (44) am Rande eines Boxkampfes in Dortmund schieben sich Boxpromoter und Hallenbetreiber gegenseitig die Schuld zu, wie es eigentlich dazu kommen konnte.

Oliver Pocher (44) saß beim Boxkampf von Felix Sturm in der ersten Reihe, als er plötzlich eine Backpfeife kassierte.
Oliver Pocher (44) saß beim Boxkampf von Felix Sturm in der ersten Reihe, als er plötzlich eine Backpfeife kassierte.  © Screenshot/YouTube

"Das war ein Totalversagen des Sicherheitsdienstes. Ich kann Ihnen versichern, dass ich nie wieder in der Dortmunder Westfalenhalle veranstalten werde", sagte Boxpromoter Ludger Inholte in einem Spiegel-Interview und wollte dabei nicht die volle Verantwortung für den Eklat übernehmen.

"Ich durfte nicht meinen eigenen Catering-Partner mitbringen, ich durfte die Programmhefte nicht eigenständig verkaufen, und schließlich – und das ist der Grund für diese Eskalation – durfte ich nicht mit der Security-Firma meiner Wahl zusammenarbeiten", so der Box-Veranstalter.

Die Westfalenhallen Unternehmensgruppe wies die Vorwürfe am heutigen Montag allerdings scharf zurück! "Die Aussagen des Veranstalters sind falsch und nicht haltbar", sagte Unternehmenssprecher Robin Uhlenbruch der Deutschen Presse-Agentur.

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Der Boxpromoter habe "selbstverständlich" die Möglichkeit gehabt, ein Sicherheitsunternehmen seiner Wahl "für sensible Bereiche wie zum Beispiel die VIP-Area einzusetzen".

Inholte habe dafür einen Sicherheitsdienst selbst beauftragt und kurzfristig wieder storniert.

Oliver Pocher hatte das Box-Event als Zuschauer besucht, als ihm unvermittelt ins Gesicht geschlagen wurde

Polizei ermittelt gegen Oliver Pochers Angreifer

Inzwischen ermittelt auch die Polizei gegen den 22-jährigen Angreifer, der Oliver Pocher (44) in der Westfalenhalle in Dortmund angegriffen hatte.
Inzwischen ermittelt auch die Polizei gegen den 22-jährigen Angreifer, der Oliver Pocher (44) in der Westfalenhalle in Dortmund angegriffen hatte.  © Revierfoto/dpa

Nur für die weiteren Besucherbereiche arbeite die Westfalenhalle mit einem "festen und bewährten Ordnungsdienstpartner" zusammen, um die rechtlichen Vorgaben umzusetzen, so Uhlenbruch.

"Die Bilder zeigen eindrücklich, dass der Sicherheitsdienst sofort eingegriffen hat, um Oliver Pocher vor weiteren Attacken zu schützen." Zudem legen die Bilder nahe, dass es sich um eine gezielte und geplante Tat handelte.

"Die Aussagen des Veranstalters entbehren in allen Punkten jeglicher Grundlage." Die Westfalenhalle behalte sich rechtliche Schritte vor.

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Nach dem Angriff auf Pocher wird gegen den 22-jährigen TikTok-Star "Fat Comedy" wegen Körperverletzung ermittelt. Er soll den 44-jährigen Entertainer ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen haben. Am Samstagabend um 23.48 Uhr sei die Polizei von dem Vorfall verständigt worden.

"Wir haben noch in der Nacht ein Ermittlungsverfahren eingeleitet", hatte der Dortmunder Polizeisprecher Peter Bandermann am Sonntag gesagt. Die verschiedenen Videos zu dem Vorfall würden als Beweis gesichert.

"Fat Comedy" hatte sich via TikTok einen Namen gemacht und den Angriff später über Instagram mit seiner Abneigung gegen Pocher begründet, berichten Zeitungen. Am Sonntagmittag war das Instagram-Profil des Hobby-Rappers nicht mehr abrufbar.

Titelfoto: Screenshot/YouTube, Revierfoto/dpa (Bildmontage)

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