Schauspielerin will komplett nackt und blutverschmiert einen Preis verleihen

Paris (Frankreich) - Auf der Preisverleihung der 46. César-Filmpreise in Frankreich zog eine Schauspielerin blank, um die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema in der aktuellen Corona-Pandemie zu lenken.

Die französische Schauspielerin Corinne Masiero (57, l.) hat während der Verleihung der César-Filmpreise auf der Bühne ihr Kostüm ausgezogen.
Die französische Schauspielerin Corinne Masiero (57, l.) hat während der Verleihung der César-Filmpreise auf der Bühne ihr Kostüm ausgezogen.  © IMAGO/Starface/Bertrand Guay

Schauspielerin und Komödiantin Corinne Masiero (57) kam erst im Kostüm eines Esels auf die Bühne, um die Laudatio für den Gewinner der Kategorie "Beste Kostüme" zu halten. Als sie die "Eselshaut" während ihrer Einleitung ablegte, offenbarte sich der Blick auf ein rotes Kleid, mit welchem sie blutverschmiert daherkommen wollte.

"Das ist auch Müll?", fragte sie in Richtung Publikum, indem nur die für den Preis Nominierten saßen, und ergänzte: "Ich habe noch ein weiteres Kostüm, aber es ist das letzte..."

Anschließend ließ sie das blutverschmierte Laken fallen, stand nackt auf der Bühne und weitere Blutflecken an ihrem Körper sowie Tampons, welche sie als Ohrringe trug, kamen zum Vorschein.

GNTM-Beauty Soulin Omar spricht über Umgang mit Flüchtlingen: "So traurig"
Promis & Stars GNTM-Beauty Soulin Omar spricht über Umgang mit Flüchtlingen: "So traurig"

Ebenso Botschaften, die die 57-jährige Schauspielerin auf ihren Körper schrieb: "Ohne Kultur keine Zukunft", stand beispielsweise auf Masieros Brüsten und Bauch. Auf dem Rücken stand die Forderung "Gib uns die Kunst zurück, Jean!" (Gemeint ist Premierminister Jean Castex, Anm. d. Red.)

Das Publikum war erstaunt, berichtete die französische Zeitung Le Parisien.

Corona: Der Kultur wird in Frankreich offenbar kaum geholfen

Auch auf dem Rücken fand sich eine Botschaft.
Auch auf dem Rücken fand sich eine Botschaft.  © dpa/AP/AFP Pool/Bertrand Guay

Corinne Masiero kam anschließend auf den Punkt: Sie protestierte gegen die mangelnde staatliche Unterstützung des Kultursektors. Vor allem Kinos würden in unserem Nachbarland unter den aktuellen Schutzmaßnahmen leiden. Sie waren im vergangenen Jahr fünf Monate geschlossen, in diesem Jahr noch gar nicht geöffnet. Mit ihrem gewagten, aber mutigen Auftreten forderte die Schauspielerin das Öffnen solcher Kultureinrichtungen.

Als sich Masiero nach der Übergabe des Preises an Kostümbildnerin Madeline Fontaine (für ihre Leistung im Film "How to be a good wife"), dies jedoch in einem leicht durchsichtig-roten Kleid, verabschiedete, entgegnete die Moderatorin ein zaghaftes "Bis bald!".

Ob sie nochmal eine Laudatio auf einen Preisträger halten darf, dürfte nach dieser Aktion jedoch bezweifelt werden.

Die César-Filmpreise sind das französische Pendant zu den Oscars. Sie wurden am Freitagabend in 25 Kategorien verliehen.

Titelfoto: IMAGO/Starface/Bertrand Guay

Mehr zum Thema Promis & Stars: