Schwere Erkrankung: Schuhbecks Haft bleibt vorerst bis September unterbrochen
Von Frederick Mersi
München - Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck (76) muss wegen seines Gesundheitszustands voraussichtlich bis Mitte September nicht zurück in Haft. Laut mehreren Medien leide er unter einer Krebserkrankung.
Alles in Kürze
- Alfons Schuhbeck bleibt vorerst bis September aus gesundheitlichen Gründen in Haft unterbrochen
- Schuhbecks Haftstrafe wegen Steuerstraftat ist bis 15. September verlängert worden
- Er leidet laut Medien an einer Krebserkrankung und muss medizinisch behandelt werden
- Ein geplanter Prozess gegen Schuhbeck beginnt am 24. Juni und bleibt von der Haftentscheidung unberührt
- Schuhbeck war 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden, weil er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen hat

Die Unterbrechung der Vollstreckung seiner Haftstrafe wegen einer Steuerstraftat sei bis 15. September verlängert worden, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I mit.
Das sei aber jederzeit widerruflich. Schuhbeck muss also seine Haft fortsetzen, wenn es ihm gut genug gehen sollte – in dem Fall auch vor Mitte September.
Ursprünglich war Schuhbecks Haft nur bis 8. Juni unterbrochen worden.
Danach war geprüft worden, ob und gegebenenfalls wie die notwendige medizinische Behandlung Schuhbecks in der Haft fortgesetzt werden kann.
Auf den geplanten neuen Prozess gegen den ehemaligen Fernsehkoch hat die Entscheidung laut Staatsanwaltschaft aber keine Auswirkungen. Das am 24. Juni beginnende Verfahren sei davon "getrennt zu sehen", sagte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde.
Mehr als 1000 Mal in die Restaurant-Kassen gegriffen
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in dem Verfahren unter anderem Subventionsbetrug vor. Das Urteil könnte nach derzeitiger Planung am 14. Juli fallen.
Das Landgericht München I hatte Schuhbeck im Oktober 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass der heute 76-Jährige 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen.
Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa