Ausverkauftes Sido-Konzert: Lange Wartezeit, technische Probleme und ein besonderer Gast

Dresden - Knapp 12.000 Menschen können es Samstagabend am Elbufer kaum erwarten, bis ihr großes Idol die Bühne betritt. Doch ehe Sido (44) endlich zu sehen ist, vergeht eine Menge Zeit. Trotz eines holprigen Starts beschert die Rap-Legende den Fans ein grandioses Ende.

Rund 12.000 Fans feierten beim ausverkauften Sido-Konzert am Elbufer.
Rund 12.000 Fans feierten beim ausverkauften Sido-Konzert am Elbufer.  © Eric Münch

Laut Veranstalter hätte das Konzert um 19 Uhr beginnen sollen. Doch erst 20 Uhr kommt Supporter Estikay auf die Bühne, will den Leuten einheizen und seine "Manifestour 2026" schmackhaft machen.

Richtig loslegen kann der Hamburger aber nicht, denn es gibt Probleme mit dem Sound. Erst nach einigen Anläufen und zwei Song-Unterbrechungen kann der 33-Jährige zeigen, was er draufhat.

Immer wieder versucht Estikay, das Publikum zum Mitmachen zu animieren, was nur so semigut funktioniert. Zu lange und sehnsüchtig warten die Fans auf den Hauptact. Nach 30 Minuten ist der für den Rapper unangenehme Auftritt vorbei.

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Um 20.45 Uhr wird ein Video passend zum Tour-Titel "25 Jahre Sido Mixtape" abgespielt. Dann fällt endlich der Vorhang.

Sido tritt mit seiner legendären Maske und dunklen Schlabberklamotten in Erscheinung, im Hintergrund sein Produzent DJ Desue am Pult. Die Menge jubelt.

Erst performte Sido (44) mit Maske im 2000er Style, für den Rest des Abends dann mit "normalem" Look.
Erst performte Sido (44) mit Maske im 2000er Style, für den Rest des Abends dann mit "normalem" Look.  © Eric Münch

Sido wird ganz emotional: "Papa ist stolz"

Der Berliner lieferte seinem Publikum nostalgische Hip-Hop- und auch emotionale Momente.
Der Berliner lieferte seinem Publikum nostalgische Hip-Hop- und auch emotionale Momente.  © Eric Münch

Paul Hartmut "Siggi" Würdig, wie Sido bürgerlich heißt, startet mit gekürzten Hits aus seiner "Aggro-Berlin"-Zeit.

"Steig ein", "Mein Block", "Goldjunge" und "Junge von der Straße" kennen vor allem seine Hardcore-Anhänger. Später legt der 44-Jährige seine Totenkopfmaske ab und performt mit freshem Outfit neuere Songs.

Obwohl Sidos Skandal-Zeit und Drogenphase in der Vergangenheit liegen, machen sich manche Fans noch immer Sorgen um ihr Idol. Doch am Samstagabend gibt der Rapper Entwarnung: "Mir geht es blendend. Ich würde sogar sagen, ich bin geheilt. Ich bin überm Berg."

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Ein Großteil, der zu seiner "Heilung" beigetragen hat, scheint wohl die Familie zu sein. Dass er in der Rolle als Vater besonders aufgeht, hat er auch bei seinem Konzert in Dresden bewiesen.

Während dem Song "Ich liebe dich" sitzt sein ältester Sohn Rashid am Schlagzeug. Ein besonders emotionaler Moment für den sonst so coolen Sänger: "Papa ist stolz."

Am Abend war klar: Das Publikum will Hip Hop statt Pop.
Am Abend war klar: Das Publikum will Hip Hop statt Pop.  © Eric Münch

Sido gibt seinen Fans, was sie wollen

Der Glanz-Auftritt des Rappers ließ die Fans den holprigen Start des Abends vergessen.
Der Glanz-Auftritt des Rappers ließ die Fans den holprigen Start des Abends vergessen.  © Eric Münch

Zum Ende wird es jedoch - auf Wunsch der Fans - einen Hauch asozialer. Die Menge schreit: "Dadada daaa da!" Und fast jeder aus dem Publikum weiß, welches Lied gleich folgt.

Und Sido wäre nicht Sido, wenn er seinen Anhängern nicht das gibt, was sie wollen.

Mit "schlechtes Vorbild" und dem von den Fans geforderten "Arsch****song" lässt der Ex-"The Voice of Germany"-Juror den weniger gelungenen Start des Abends glatt vergessen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch (2)

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