TikToker will sich bei Polizei beweisen, wird seekrank und setzt Boot unter Wasser

Hamburg - Mou Osman (25) hat sich via TikTok bei der Polizei Hamburg beworben. Die Beamten haben auf seine Videos reagiert und ihn in die Hansestadt eingeladen. Eine Mini-Serie auf Social Media entsteht. TAG24 hat mit ihm über seinen Bewerbungstag gesprochen.

TikToker Mou Osman (25) mit Polizistin Francesca Lischke auf einem Polizeiboot auf der Elbe.
TikToker Mou Osman (25) mit Polizistin Francesca Lischke auf einem Polizeiboot auf der Elbe.  © privat

Angefangen habe alles damit, dass Mou vor Jahren von der Polizei in Nordrhein-Westfalen ignoriert wurde.

"Das war nach meiner mittleren Reife. Danach bin ich aber erst mal noch aufs Gymnasium, deshalb hatte mich die Absage erst mal nicht weiter gestört", erklärte er im Interview mit TAG24.

Zunächst hatte er es dann im vergangenen Jahr bei der Polizei Berlin versucht. Die erste erfolgreiche TikTok-Bewerbung des 25-Jährigen. "Dadurch, dass das Ding so viral gegangen ist, hat mich die Polizei eingeladen und das hat mich neugierig gemacht, ob ich die Tests und Prüfungen bestehen würde oder nicht."

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Spoiler für die, die noch nie etwas von Mou gehört haben: An den Einstellungstests ist er gescheitert. 2024 wollte er sich deshalb noch mal bei den Kollegen aus der Hansestadt versuchen. Und natürlich wurde alles ganz fleißig mit der Kamera dokumentiert.

Was als eineinhalbminütiges Video begann, endete schließlich in einer neunteiligen TikTok-Miniserie, die der Qualität der Aufnahmen nach zu urteilen zum Ende hin sogar an einen kleinen Action-Film erinnert.

Mou Osman lässt Polizeiboot untergehen:

Polizei lockt Bewerber Mou in eine Falle

Mou Osman wurde von der Hamburger Polizei auf ein schwarzes Speedboot "verschleppt". Bei der Fahrt wurde ihm schlecht.
Mou Osman wurde von der Hamburger Polizei auf ein schwarzes Speedboot "verschleppt". Bei der Fahrt wurde ihm schlecht.  © Bildmontage: Screenshot TikTok/meinmou, Screenshot TikTok/polizeihamburg

Einfach gemacht haben es die Beamten dem Bonner aber nicht. Eine Schnitzeljagd durch die norddeutsche Metropole sollte Mou von Anfang an auf die Probe stellen.

Besonders der Hinweis, ein Hamburger Wahrzeichen aufzusuchen, brachte den TikToker aus dem Konzept.

Statt wie gewünscht an der Davidwache wollte Mou die Polizisten am Michel treffen. Dort traf er aber niemanden. "Die größte Herausforderung war von Anfang an, überhaupt jemanden zu finden, der mir weiterhilft. Das hat sich den ganzen Tag gezogen, weshalb ich auch zu spät kam."

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Das von Mou heiß begehrte "Paddeln" auf Alster und Elbe musste somit auf den nächsten Tag verschoben werden. Was der gebürtige Rheinländer auch nicht wusste: Die Hamburger Polizei sollte ihn noch in eine Falle locken.

Für Mou kam bei seinen Bewerbungstagen aber so einiges anders als gedacht. Bei seinem ersten Ausflug mit dem Polizeiboot auf der Alster, bei dem ihn die Hanseaten sogar ans Steuer ließen, ließ er das "Schiff" fast untergehen. So wirklich gefährlich wurde es für den Polizei-Anwärter allerdings erst auf der Elbe, wie er TAG24 berichtete. "Plötzlich kamen zwei schwarze Schlauchboote von der Polizei, die schnell um unser Boot herumgefahren sind. Sie haben durch die Geschwindigkeit für riesige Wellen gesorgt. Das hört sich so an, als würde das Boot in zwei Teile krachen, wenn die aufs Wasser klatschen. Sie haben mich sozusagen entführt."

Seine Aufgabe dabei sei gewesen, die Fahrt zu überleben. Prüfungen, bei denen man sich fragt: Wie ernst ist das beidseitige Interesse an einer Zusammenarbeit wirklich? Wie Mou im Gespräch zugab, sei die "Kooperation" besonders dafür entstanden, auf die Attraktivität des Polizei-Jobs aufmerksam zu machen. "Man kann den jungen Leuten so auch einfach zeigen, dass es anders geht, dass alles nicht so langweilig ist, wie es aussieht. Durch solche Aktionen bekommen die häufig ja auch mehr Bewerbungen."

Ob sich Ausbildungsinteressenten demnächst daran ein Beispiel nehmen und sich sogar via TikTok bewerben werden, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der Influencer selbst kann sich ein Job als Streifenpolizist in Wahrheit nicht vorstellen - maximal die Social-Media-Arbeit würde er weiterhin übernehmen.

Mous Bewerbungstag bei der Polizei gleicht einem Action-Film:

Wie geht es weiter mit Mou und der Hamburger Polizei?

Wie es aber zwischen Mou und den Beamten wirklich weitergeht, steht derzeit noch aus. "Sie haben gesagt, dass sie sich dann bei mir melden. Das haben sie bislang aber nicht getan. Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben", so Mou im Gespräch weiter. Inwiefern das Seekrankwerden des 25-Jährigen auf den Speedbooten zur Entscheidung beiträgt, bleibt noch abzuwarten.

Fans werden aber sicher schon bald in Folge 10 der TikTok-Miniserie mit dem Ergebnis rechnen können. Und bis dahin kann die Bewerbungsreise des Influencers bei der Polizei Hamburg in den diversen Kurzvideos sowohl auf dem Social-Media-Kanal der Beamten als auch auf seinem eigenen verfolgt werden.

Der Rheinländer jedenfalls hatte Spaß bei seinem Bewerbungstag, wie er abschließend mitteilte, und sitzt nun erneut auf heißen Kohlen. Ob ihm demnächst die Münchner Polizei eine Chance gibt? Abwarten.

Titelfoto: privat

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