Fall Till Lindemann: Alice Cooper stellt sich hinter Rammstein-Frontmann

Berlin - Wenn sich ein Musiker mit Provokation und den Abgründen der Branche auskennt, dann Alice Cooper (75, "Poison"). Nun hat sich der Schock-Rocker zur Causa Till Lindemann (60) geäußert und findet teils diplomatische Töne.

Alice Cooper (75) sprach im Interview über Rammstein und Groupies.
Alice Cooper (75) sprach im Interview über Rammstein und Groupies.  © Jim Z. Rider/ZUMA Press Wire/dpa

"Eine Beschuldigung ist noch keine Verurteilung", sagte Cooper im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Er selbst sei schon "völlig unfassbarer Taten" bezichtigt worden, die er nach eigenen Angaben nie begangen habe.

"Aber die Menschen glauben sehr gerne alles, was man mir vorwirft", monierte das Rock-Urgestein, der sich mitunter solidarisch mit Lindemann zeigt.

Cooper kritisierte zudem die mediale Berichterstattung, wenn es allgemein um Vorwürfe gehe. So stehen diese seiner Ansicht nach immer auf "der ersten Seite in großen Buchstaben", wohingegen "das Wort 'Freispruch' (…) dann in der Regel, wenn überhaupt, nur in einer kleinen Meldung auf der hinteren Seite" zu finden sei.

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Das Gespräch kam auch auf das Thema Groupies. Dazu erklärte Cooper dem "Spiegel", dass diese früher "keine Opfer" gewesen seien, sondern "Frauen, die eine gewisse Sorte von Männern bevorzugten", und beide Seiten "deutlich 'Ja!'" gesagt hätten.

Alice Cooper äußert sich zu Rammstein-Rocker Till Lindemann

Till Lindemann (60) sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Till Lindemann (60) sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.  © Malte Krudewig/dpa

Daher überrasche ihn der "Vorwurf, dass bei Rammstein versucht worden sein soll, die absolute Kontrolle über dieses System zu gewinnen". Ob dieses heute aber noch gültig sei, ließ Cooper offen.

Dass derartige "Tricksereien" bei Groupies aber nicht nötig seien, zeigte er am Beispiel von Hollywood-Star Johnny Depp (60, "Fluch der Karibik"). Zwar würden Fans den Schauspieler und Musiker auf Tourneen umringen, aber dieser halte sich von ihnen fern.

Außerdem führte er das Argument ins Feld, dass es sich bei dem Verhalten von Rammstein in seinen Augen um einen Fetisch handele und Macht eine Rolle spiele. "Es geht darum, dass ich Kontrolle über Dich habe – weil mich das erregt", beschrieb der "School's Out"-Interpret seine Sicht der Dinge.

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa , Jim Z. Rider/ZUMA Press Wire/dpa (Bildmontage)

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