Protest vor Konzert von Till Lindemann: "Kein Applaus für Machtmissbrauch!"

Hamburg - Rund 100 Menschen haben am Freitagabend unter dem Motto "Kein Applaus für Machtmissbrauch!" gegen das (ausverkaufte) Konzert des Rammstein-Sängers in der Sporthalle Hamburg demonstriert. Till Lindemann (60) ist aktuell mit seinem Solo-Album "Zunge" bundesweit auf Tour, seine Auftritte werden dabei immer wieder von Demonstrationen begleitet.

Aktivisten der Initiative "Keine Show für Täter" haben am Freitag vor der Sporthalle Hamburg gegen das Konzert des Rammstein-Sängers demonstriert.
Aktivisten der Initiative "Keine Show für Täter" haben am Freitag vor der Sporthalle Hamburg gegen das Konzert des Rammstein-Sängers demonstriert.  © HamburgNews

In den vergangenen Monaten stand der Rammstein-Frontmann immer wieder im Zentrum von Machtmissbrauchsvorwürfen. Die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen ihn wurden zwar eingestellt, viele haben allerdings immer noch Zweifel an Lindemanns "Unschuld".

In Hamburg hatte (wie auch schon zuvor in Berlin) die Initiative "Keine Show für Täter" anlässlich des Konzerts zu einer Kundgebung vor der Sporthalle im Stadtteil Winterhude aufgerufen.

Schon Wochen zuvor hatten die Aktivistinnen und Aktivisten ihren Protest gegen Lindemanns Auftritt in Form eines öffentlichen Briefes kundgetan.

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Darin forderten sie unter anderem vom Bezirksamt Hamburg-Nord als Betreiber der Sporthalle sowie von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) persönlich, "Machtmissbrauch" nicht weiter zu dulden und das Konzert zu verbieten. Allerdings ohne Erfolg.

Protest gegen Till Lindemann: "Lasst uns gemeinsam wütend sein, dass das Konzert stattfindet!"

Aktuell ist der Till Lindemann (60) mit seinem Solo-Album "Zunge" auf Tour. Trotz der Vorwürfe sind viele der Konzerte ausverkauft.
Aktuell ist der Till Lindemann (60) mit seinem Solo-Album "Zunge" auf Tour. Trotz der Vorwürfe sind viele der Konzerte ausverkauft.  © Malte Krudewig/dpa

Während also in der Halle die 7000 Fans dem Konzert (Beginn war 20 Uhr) entgegenfieberten, versammelten sich nach Angaben eines Reporters vor Ort rund 100 Demonstranten gegen 18.30 Uhr vor der Veranstaltungsstätte und zeigten große Banner mit den Schriftzügen "Keine Show für Täter" und "Feuer und Flamme dem Patriarchat".

"Lasst uns gemeinsam dagegen protestieren, dass mutmaßlichen Tätern eine Bühne gegeben wird! Lasst uns gemeinsam wütend sein, dass das Konzert stattfindet und damit unsichere Orte für FLINTA* [Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen] geschaffen werden!", hieß es zuvor in einem Instagram-Post der Initiative.

Auf TAG24-Nachfrage gab eine Sprecherin der Polizei Hamburg an, aktuell noch keine Auskünfte über die genaue Anzahl der Teilnehmerinnen und den Verlauf der Demo zu geben.

Titelfoto: Montage: HamburgNews, Malte Krudewig/dpa

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