Rock-Ikone begeistert in Hamburg: "Deutschland liebt dich!"

Hamburg - Rock-Ikone Melissa Etheridge (64, "Like the Way I Do") hat am Montagabend ihre "Germany Tour 2025" beim Stadtpark Open Air in Hamburg gestartet. Die gebürtige US-Amerikanerin hat seit Beginn ihrer Karriere 1988 eine besonders enge Bindung zum deutschen Publikum, wie sie während ihres rund zweistündigen Konzerts verriet.

Melissa Etheridge (64) feierte am Montagabend den Auftakt ihrer "Germany Tour 2025" im Hamburger Stadtpark.  © Fabian Lippke

"Mein Debütalbum wurde damals kaum in Amerika gespielt und ich weiß noch genau wie sie mir sagten: 'Deutschland liebt dich'", erinnerte sich die heute 64-Jährige.

Und daran scheint sich auch nichts geändert zu haben: Das vorrangig weibliche Publikum am Montagabend zeigte sich begeistert.

Melissa Etheridge gilt als eins DER Vorbilder der LGBTQ+-Community. Bereits 1993 hatte die Singer-Songwriterin ihr Coming-out und verarbeitete die Reaktionen darauf auf ihrem Album "Yes I Am". Die gleichnamige Single-Auskopplung gab sie auch im Stadtpark unter lautem Jubel zum Besten.

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Schon im Vorfeld der Tour hatte die Künstlerin angekündigt, eine besondere Setlist zu spielen. Gerade in Deutschland spiele sie neben ihren großen Hits wie "I'm The Only One" und "I Want To Come Over" oft auch nicht so bekannte Songs.

Viele ihrer Stücke der ersten drei Alben seien sogar hier entstanden, als sie in den späten 80ern und frühen 90ern auf Tour war. "Ich habe euch vermisst", so die zweifache Grammy-Preisträgerin zu Beginn. Zuletzt war sie 2022 im Rahmen ihrer "One Way Out Tour" zu Gast in Deutschland.

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Melissa Etheridges: Ihretwegen wollte Taylor Swift Gitarre spielen lernen

Trotz Regen wollten sich rund 4000 Menschen am Montagabend nicht das Konzert von Melissa Etheridge im Stadtpark entgehen lassen.  © Fabian Lippke

Der gesamte Konzertabend fühlte sich an wie eine musikalische Reise durch Melissa Etheridges bewegtes Leben. "Was wäre dieses ohne Höhen und Tiefen?", fragte sie am Montagabend ins Publikum.

Viele dieser Tiefen lägen inzwischen zwar hinter ihr – wie beispielsweise ihre Brustkrebserkrankung im Jahr 2004 – "aber die Songs bleiben für immer", so die gefeierte Songwriterin.

Selbst Superstar Taylor Swift wollte einst sein wie sie. "Ich habe sie vor Jahren getroffen", erzählte Etheridge auf ihrem YouTube-Kanal. "Sie sagte mir, dass sie mit elf Jahren mit ihren Eltern auf einem meiner Konzerte war und danach unbedingt Gitarre lernen wollte."

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Zuletzt hatte die 64-Jährige den Song "A Burning Woman" veröffentlicht, der im Rahmen der Dreharbeiten zur Dokumentation "I'm Not Broken" über ihr Konzert im Gefängnis ihrer Heimatstadt Leavenworth (Kansas) entstanden ist. Der Zweiteiler thematisiert auch ihren persönlichen Einsatz im Kampf gegen Drogen: Ihr Sohn starb 2020 an einer Überdosis Opioide.

Trotz schwerer Themen lässt Melissa Etheridge auf der Bühne allerdings nur selten Melancholie zu. Vielmehr überwiegt Lebensfreude – ganz im Sinne ihres Songs "Love Will Live", der "selbst in solch schwierigen Zeiten wie aktuell" Mut machen soll, wie sie mit Blick auf die Lage in den USA anmerkte.

Für eine kleine Überraschung sorgte sie schließlich zum Schluss: Statt wie üblich "Bring Me Some Water" als vermeintlich letzten Song zu spielen, nur um dann für "Like the Way I Do" wieder auf die Bühne zurückzukehren, sagte sie lachend: "Ich mache es dieses Jahr mal anders – ihr wisst ja eh, dass ich nochmal herauskomme. Aber wenn ich jetzt sage, das ist der letzte Song, dann ist es das auch."

Noch bis zum 12. Juli ist Melissa Etheridge auf Europatour. Am Dienstag gastiert sie Berlin. Tickets und weitere Termine unter melissaetheridge.com.

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