"Dachte, ich sterbe als Sexsklavin": Virginia Giuffre über Orgie mit Prinz Andrew und Epstein
London (Großbritannien) - Fast ein halbes Jahr später, nachdem sich Virginia Giuffre (†41) das Leben genommen hat, sind nun posthum ihre Memoiren erschienen. In "Nobody's Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice" rechnet sie knallhart mit den Mächtigsten und Reichsten ab, die ihr das Leben zur Hölle gemacht haben sollen.

Wie aus dem Buch hervorgeht, das BBC bereits vor seiner Veröffentlichung vorlag, habe Giuffre den US-Milliardär Jeffrey Epstein (†66) als Minderjährige kennengelernt.
Durch ihn sei sie nach eigenen Angaben im März 2001 erstmalig auch auf Prinz Andrew (65) getroffen. Als der Prinz damals Giuffres Alter richtig geschätzt hatte, soll er anschließend gesagt haben: "Meine Töchter sind nur ein bisschen jünger als Sie."
Dreimal soll die US-Amerikanerin im Jugendalter mit dem heute 65-Jährigen Geschlechtsverkehr gehabt haben, darunter gemeinsam mit Epstein und acht anderen jungen Frauen als eine Art Orgie. "Die Mädchen schienen alle unter 18 Jahre alt zu sein und sprachen nicht wirklich Englisch", heißt es.
Wichtig sei den Tätern gewesen, dass die Sklavinnen besonders jung und "kindlich" aussehen sollten. Daher hätten Epstein und Co. Essstörungen bei den Frauen gefördert.
Was bei den Sextreffen abgelaufen sein soll, übertrifft jegliche Vorstellungskraft. Giuffre schreibt: "Ich wurde ständig missbraucht und gedemütigt - in einigen Fällen auch gewürgt und blutig geschlagen. Ich dachte, ich würde als Sexsklavin sterben."

Prinz Andrew hat royale Titel abgegeben

2008 wurde Epstein in Florida wegen zahlreicher Sexualverbrechen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er nahm sich 2019 in seiner New Yorker Zelle das Leben, als er auf einen erneuten Prozess wartete. Seine langjährige Vertraute, Ghislaine Maxwell (63), sitzt seit 2021 ihre 20-jährige Haftstrafe wegen Menschenhandel ab.
Nur Prinz Andrew kam weitestgehend unbescholten davon. Der Royal entging einem Prozess, indem er sich 2022 außergerichtlich mit Giuffre einigte. Für ihr Leid erhielt sie eine finanzielle Entschädigungszahlung, deren Höhe jedoch nie veröffentlicht wurde.
Den Missbrauch an der damals minderjährigen Giuffre gab der Prinz nie zu. Erst kürzlich hatte dieser wegen der Epstein-Affäre nach einem Gespräch mit König Charles III. (76) seinen Titel und seinen ritterlichen Hosenbandorden abgegeben.
Als Geständnis sei diese Entscheidung jedoch nicht zu werten, beteuert der ehemalige "Duke of York". Er wolle damit lediglich "die Pflicht gegenüber meiner Familie und meinem Land" erfüllen.
Titelfoto: Bildmontage: Us Department Of Justice/PA Media/dpa,Neil Hall/PA Wire/dpa