"Bösartig und schrecklich": Krypto-Händler machen mit Queen-Coins 28.000 Prozent Gewinn

London - Die Queen ist tot, doch das ist offenbar nicht für alle eine traurige Nachricht: In der Welt der Kryptowährungen kommen Dutzende neue Werte wie der "RIP Queen Elizabeth"-Coin auf und manche erwirtschaften damit einen großen Gewinn.

Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben, manche ziehen aus ihrer Todesmeldung sogar einen finanziellen Profit.
Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben, manche ziehen aus ihrer Todesmeldung sogar einen finanziellen Profit.  © Andy Rain/EPA/dpa

"Save the Queen", "QueenDoge", "Queen Elizabeth Inu", "London Bridge is Down" oder einfach nur "Elizabeth II" und "Queen": So lauten die Namen von einigen Kryptowährungen, die neuerdings im Internet gehandelt werden.

Mit diesen Bezeichnungen spielen die virtuellen Währungen auf den Tod der britischen Königin Elizabeth II. an, die am vergangenen Donnerstag im Alter von 96 Jahren verstarb.

Neben all diesen neuen Meme-Tokens gibt es zurzeit außerdem mehr Queen-bezogene NFTs als jemals zuvor. Da stellt sich natürlich die Frage, wie angemessen und moralisch diese "Verwirtschaftlichung" des Todes einer Person ist - insbesondere, weil es sich um die bei vielen so beliebte Königin von Großbritannien handelt.

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Der US-Ökonom und Krypto-Experte Shelley Palmer hat seine Meinung dazu auf Twitter kundgetan und ein knallhartes Urteil gefällt: "Natürlich wird das Ableben der Queen von einer abscheulichen, widerwärtigen und bösartigen Krypto-Geschichte begleitet."

Das Ganze sei "schrecklich", so Palmer. "Diese Praktiken müssen sofort aufhören. Sie werfen ein ganz schlechtes Bild auf den Kryptomarkt."

Haben sich die Meme-Coins zum Tod der Queen gelohnt?

Mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen wird schon lange jede Menge Geld verdient. Nun mischen mal wieder neue Meme-Coins den Markt auf.
Mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen wird schon lange jede Menge Geld verdient. Nun mischen mal wieder neue Meme-Coins den Markt auf.  © parilovv/123RF

Dieser Meinung wird sich aber vermutlich nicht jeder anschließen, denn einige Investoren und Spekulanten dürften mit den Kryptowährungen ordentlich Profit gemacht haben.

Wie die Nachrichtenseite "Cointelegraph" berichtet, stieg der Wert des "Queen Elizabeth Inu" zum Beispiel innerhalb von 24 Stunden um 28.506 Prozent! Ein schlicht "Elizabeth" betitelter virtueller Token hat immerhin um 8442 Prozent zugelegt, und nur durch den Handel mit dieser einen Meme-Währung wechselten an einem Tag sage und schreibe 2,7 Millionen US-Dollar ihre Besitzer.

Hinter den digitalen Geldwerten steckt aber meist nicht viel. So liegt der Gesamtwert von allen gehandelten "Queen Elizabeth Inu"-Coins gerade mal bei 17.000 Dollar, beim "Elizabeth" sind es 204.000 Dollar.

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Das bedeutet also, dass eine Investition in diese Meme-Werte extrem riskant ist. Ob man das Ganze für moralisch akzeptabel hält, muss wohl jeder selbst entscheiden.

Titelfoto: Andy Rain/EPA/dpa und parilovv/123rf

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