Nach brisanter E-Mail an Jeffrey Epstein: Kinderhospiz feuert "Fergie"

Von Jan Mies, Christoph Meyer

London (Vereinigtes Königreich) - Die Affäre um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) lässt die britische Königsfamilie nicht los. Nach Prinz Andrew (65) wird nun auch dessen Ex-Frau Sarah Ferguson (65) wegen ihrer Verbindung zu dem 2019 gestorbenen US-Multimillionär für Wohltätigkeitsorganisationen zur Belastung.

Sarah "Fergie" Ferguson (65) ist aufgrund einer brisanten Epstein-Mail gefeuert worden. >(Archivfoto)
Sarah "Fergie" Ferguson (65) ist aufgrund einer brisanten Epstein-Mail gefeuert worden. >(Archivfoto)  © Kirsty Wigglesworth/AP POOL/dpa

Wie eine Sprecherin der Organisation Julia's House auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, beendete die Trägerorganisation mehrerer Kinderhospize die Zusammenarbeit mit "Fergie", wie sie in Großbritannien meist genannt wird. Es wäre "unangemessen", wenn sie weiterhin als Schirmherrin tätig wäre, hieß es in einer knappen Mitteilung.

Hintergrund ist ein Bericht der Zeitung "The Sun", nach dem die Herzogin von York sich nur Wochen nach einer öffentlichen Distanzierung von Epstein bei diesem per E-Mail "zutiefst" entschuldigt haben und ihm ihre Freundschaft versichert haben soll. Julia's House nannte in der Mitteilung die "Korrespondenz mit Jeffrey Epstein" als Grund für die Entscheidung.

Dem britische Nachrichtensender Sky News zufolge bestätigte ein Sprecher "Fergies" den "Sun"-Bericht.

Ex-Butler sicher: König Charles wird Harry nie wieder vertrauen
Royals Ex-Butler sicher: König Charles wird Harry nie wieder vertrauen

Ihm zufolge wollte die 65-Jährige damit aber lediglich eine Klage Epsteins abwenden, weil sie ihn in einem Zeitungsinterview mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht hatte.

"Fergie" nahm Geld von Epstein an

Der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) starb 2019 im Gefängnis. (Archivfoto)
Der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) starb 2019 im Gefängnis. (Archivfoto)  © ---/AP/dpa

"Fergie" hatte 2011 in einem Interview mit der Zeitung "Evening Standard" zugegeben, von Epstein 15.000 Pfund (derzeit etwa 17.000 Euro) angenommen zu haben und die Verbindung bedauert.

"Ich verabscheue Pädophilie und jeglichen Missbrauch von Kindern", sagte sie damals und zeigte sich reumütig. "Sobald ich kann, werde ich das Geld zurückzahlen und nie wieder etwas mit Jeffrey Epstein zu tun haben", so "Fergie" weiter. Doch das war offenbar schnell vergessen.

Epstein, der einst in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den Bruder von König Charles III. (76), Prinz Andrew, kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals.

Nach über 19 Monaten: Erstes Treffen zwischen Prinz Harry und König Charles
Royals Nach über 19 Monaten: Erstes Treffen zwischen Prinz Harry und König Charles

Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der 65-Jährige stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich. Dennoch verlor Andrew seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften.

Prinz Andrew (65) kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. (Archivfoto)
Prinz Andrew (65) kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. (Archivfoto)  © Kirsty Wigglesworth/AP Pool/PA Wire/dpa

Die Epstein-Affäre verfolgt auch US-Präsident Trump

Erst vor wenigen Tagen berief Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter in Washington ab, weil auch dieser enge Beziehungen zu Epstein gepflegt hatte.

Auch US-Präsident Donald Trump (79) verkehrte einst freundschaftlich mit dem Geschäftsmann. Er streitet ab, von den Machenschaften seines früheren Bekannten gewusst zu haben.

Titelfoto: Fotomontage: Kirsty Wigglesworth/AP Pool/dpa//---/AP/dpa

Mehr zum Thema Royals: