Billigeres Netflix-Abo mit Werbung wird zur Blamage: Streaming-Dienst muss Geld zurückzahlen!

Kalifornien (USA) - Die neue Abo-Variante von Netflix läuft zu schleppend an. Nun muss der beliebte Streaming-Dienst seinen Werbekunden das Geld zurückzahlen.

Netflix bot seit Anfang September an, den Streaming-Dienst für weniger Geld mit Werbung zu abonnieren - bisher ein Minusgeschäft. (Symbolbild)
Netflix bot seit Anfang September an, den Streaming-Dienst für weniger Geld mit Werbung zu abonnieren - bisher ein Minusgeschäft. (Symbolbild)  © 123rf/princeph

In Deutschland startete das neue Modell der Streaming-Plattform am 3. November. Zuschauer konnten in ein Basis-Abo mit Werbung wechseln. Doch auch wenn dieses hierzulande gerade einmal 4,99 Euro kostet, schien es bisher nicht gut anzukommen.

Wie das Online-Fachmagazin Digiday berichtete, kam das Werbegeschäft für Netflix schleppend in Gang, nachdem die beliebte Streaming-Plattform so schnell mit dem neuen Modell gestartet war.

Fünf Führungskräfte von Werbekunden des Streaming-Dienstes gaben an, dass Netflix die Garantien der werbefinanzierten Zuschauerzahlen verfehlt habe. Werbetreibende, konnten immerhin das Geld für noch nicht geschaltete Anzeigen zurückfordern, so Digiday.

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Laut den Führungskräften würden die Fehlbeträge unter den Werbekunden variieren, aber in einigen Fällen habe Netflix nur etwa 80 Prozent des erwarteten Publikums erreicht.

Werbekunden sind enttäuscht, aber nicht alle wenden sich ab

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Erst kürzlich veröffentlichte Netflix die umstrittene Doku der britischen Royals "Harry und Meghan".  © Jacob King/PA Wire/dpa

Bisher lehnte Netflix jegliche Stellungnahme zu der Blamage des Werbe-Abos ab.

"Sie können nicht liefern. Sie haben nicht genug Bestand, um zu liefern. Also geben sie das Geld buchstäblich zurück", sagte einer der Agenturleiter der Werbetreibenden.

"Insbesondere Kunden mit kürzeren Flights haben es schwer, ihr Ziel zu erreichen", sagte ein weiterer Vertreter eines Werbetreibenden.

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"Flights" (dt. Flüge) beschreiben im Marketing-Jargon besonders lukrative Hochphasen wie z. B. das jährliche Weihnachtsgeschäft.

Laut Digiday habe man Netflix jedoch zugeschrieben, dass Werbekunden ihr Geld zurücknehmen konnten.

Dieses Angebot wurde bisher nicht von allen in Anspruch genommen. Stattdessen habe man teilweise darum gebeten, die Werbegelder in das erste Quartal 2023 zu verschieben.

Man glaube, dass es in Zukunft mehr Abonnenten geben wird, die auf das günstigere Modell mit Werbung zurückgreifen und dass Netflix dann in der Lage sein werde, die gewünschten Garantien zu den Zuschauerzahlen zu liefern.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/princeph, isn5000

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