Finstere Netflix-Serie geht an den Start: "Liebes Kind" ist nichts für schwache Nerven

Aachen - Am heutigen Donnerstag geht mit "Liebes Kind" eine düstere neue Netflix-Serie an den Start: Die Verfilmung eines Bestsellers von Romy Hausmann (42) führt in immer dunklere Tiefen hinab.

Naila Schuberth (r.) glänzt in der neuen Netflix-Serie "Liebes Kind" in der Rolle der zwölfjährigen Hannah.
Naila Schuberth (r.) glänzt in der neuen Netflix-Serie "Liebes Kind" in der Rolle der zwölfjährigen Hannah.  © -/Courtesy of Netflix 2023/dpa

Es war alles so entsetzlich, jetzt könnte alles gut werden. Oder nicht?

Eine Frau irrt nachts durch den dichten endlosen Wald, irgendwo im finsteren Niemandsland nahe Aachen (NRW). Auf der kopflosen Flucht im Nachthemd läuft sie auf der Waldstraße vor ein Auto. Ihren ersten Moment in Freiheit überlebt die Mittdreißigerin nur dank Not-OP. Doch das ist bei weitem nicht ihr größtes Problem.

Den Mann, der sie einst in ein entlegenes Privatgefängnis entführt hat, der sie zu bizarren Regeln gezwungen hat, der sie vergewaltigt hat, diesen Mann hat sie offensichtlich im Affekt erschlagen. Und sie merkt bald, dass dieser Namenlose und sein schrecklicher Keller noch immer Macht über sie haben.

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Die Netflix-Serie "Liebes Kind" (geht am heutigen Donnerstag an den Start) beginnt dort, wo andere Stoffe ihr Happy End zu bieten haben - und legt an dieser Stelle mit ihren Gemeinheiten erst los.

Der heimliche Star dieses Sechsteilers ist die 2011 geborene Kinderdarstellerin Naila Schuberth ("Gefährliche Nähe"). Sie spielt in der finsteren Serie die Rolle der zwölfjährigen Hannah, die von den Rettungskräften unverletzt am Unfallort aufgegriffen wird. Ihr kleiner Bruder hingegen ist noch im Horror-Keller zurückgeblieben.

Buch-Vorlage für "Liebes Kind" war einer der erfolgreichsten Krimis 2019

"Liebes Kind" basiert auf der gleichnamigen Buchvorlage von Autorin Romy Hausmann (42).
"Liebes Kind" basiert auf der gleichnamigen Buchvorlage von Autorin Romy Hausmann (42).  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Einst vom Entführer gezeugt, kennt Hannah nichts anderes als dessen Gefängniswelt, angereichert mit Wissen, das aus Brockhaus und Home-Schooling stammt. Für beides - krude Regeln und Weltwissen - ist sie Musterschülerin. Zum Gruß hebt sie beide Handflächen. Hannah: "Die Nägel müssen sauber sein und man darf nichts in der Hand verstecken, womit man sich selbst oder einen anderen verletzen kann. Das ist die Regel."

Das Kind, gemeinsam mit der Frau im Wald gerettet, bleibt undurchsichtig. Ist es ein Engel oder eine Botschafterin des Bösen?

Ebenfalls eindringlich ist der Auftritt von Hans Löw ("Ich bin dein Mensch") als LKA-Ermittler und früherer Nachbar einer Entführten. Ist die Frau, die in der Klinik bewusstlos auf der Intensivstation liegt, womöglich Lena aus Neuss, die 2010 verschwand? Auch Lenas Eltern klammern sich an diese Hoffnung und werden bald in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt.

Die gleichnamige Vorlage für "Liebes Kind" stammt von Romy Hausmann und war einer der erfolgreichsten Krimis des Jahres 2019, das Buch gewann auch den Crime Cologne Award.

Titelfoto: -/Courtesy of Netflix 2023/dpa

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