"Squid-Game" Reality-Show erntet schon bei Dreharbeiten Kritik: Netflix verteidigt sich gegen Vorwürfe

Großbritannien - Nachdem Netflix für seine koreanische Erfolgsserie "Squid Game" die zweite Staffel festmachte, folgte die Bekanntgabe einer gleichnamigen Reality-Show. Doch bereits während der Dreharbeiten wurde die Spielshow hart kritisiert. Es sollen Zustände wie in einem kalten "Kriegsgebiet" herrschen. Netflix weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Wie in der Serie spielen die Teilnehmer von "Squid Game: The Challenge" um viel Geld.
Wie in der Serie spielen die Teilnehmer von "Squid Game: The Challenge" um viel Geld.  © Noh Juhan/Netflix via AP/dpa

Wie die New York Post berichtete soll ein Skandal ausgebrochen sein, als die Streaming-Plattform heimlich mit den Dreharbeiten zu "Squid Game: The Challenge" in Großbritannien begann.

Nach einem internationalen Casting-Aufruf sollen 456 Teilnehmer der Show in Spielen, die auf der Original-Serie basieren, gegeneinander antreten. Der Gewinner erhalte am Ende ein Preisgeld von 4,5 Millionen US-Dollar (circa 413 Millionen Euro).

Bei eisigem Wetter wurde das koreanische Kinderspiel "Red Light Green Light" nachgespielt. Bei -3 Grad Celsius mussten Teilnehmer teils Stunden bewegungslos ausharren und fühlten sich anschließend unwohl. Es sollen sogar Spieler verletzt worden sein!

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"Es war wie in einem Kriegsgebiet", beschrieb ein Teilnehmer entsetzt, während ein anderer behauptete, dass "einige Leute ihre Füße nicht bewegen konnten, weil es so kalt war".

"Man konnte jemanden 'Sanitäter' rufen hören und die Crew machte weiter", fügten sie hinzu. "Am Ende standen wir zwischen den Takes 30 Minuten lang da. Einige krochen am zum Schluss. Mindestens einer wurde auf einer Trage weggetragen."

Squid-Game-Show: Für Geld sind Menschen zu vielem bereit

Selbst die mehrstöckigen Hochbetten sollen im echten "Squid Game"-Wettbewerb nachgestellt worden sein.
Selbst die mehrstöckigen Hochbetten sollen im echten "Squid Game"-Wettbewerb nachgestellt worden sein.  © Netflix/Netflix/dpa

Wie auch in der Netflix-Serie machen Menschen im echten Leben viel für Geld. Laut den Spieler-Berichten, weigerten sich die Teilnehmer trotz der entsetzlichen Bedingungen am Set, sich zu bewegen oder zu protestieren. Sie wollten keine Disqualifikation vom Spiel und damit die Chance auf ein Preisgeld in Millionenhöhe verlieren.

"Selbst wenn die Unterkühlung einsetzte, waren die Leute bereit, so lange wie möglich zu bleiben, weil viel Geld auf dem Spiel stand", behauptete ein fassungsloser Kandidat.

Der Streaming-Dienst warf die Vorwürfe zurück und gab in einem Statement dazu bekannt: "Obwohl es am Set sehr kalt war – und die Teilnehmer waren darauf vorbereitet – sind alle Behauptungen über ernsthafte Verletzungen falsch."

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Netflix und die Produzenten "Studio Lambert" und "The Garden" versicherten gegenüber der Öffentlichkeit: "Wir kümmern uns sehr um die Gesundheit und Sicherheit unserer Besetzung und Crew und haben in alle angemessenen Sicherheitsverfahren investiert."

"The Challenge" wird laut der New York Post als die "größte Reality-Wettbewerbs-Serie aller Zeiten" bezeichnet, wobei sie ein fast perfekter Doppelgänger zu "Squid Game" darstellen will - natürlich ohne Menschenleben zu fordern. Doch von den minimalistischen Hochbetten und bis hin zur riesigen "Red Light Green Light" Puppe halten sich die Produzenten streng an die Serienvorlage.

Nächsten Monat sollen die Dreharbeiten trotz Kritik wieder aufgenommen werden. Bleibt zu hoffen, dass es bis dahin wieder etwas wärmer ist.

Titelfoto: Noh Juhan/Netflix via AP/dpa

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