Tramperin mit ulkigem Hut brutal ermordet: Gibt eine mysteriöse Postkarte neue Hinweise?

Gifhorn - Neue Hinweise in gruseligem Cold Case! Vor etwa 35 Jahren wurde die damals 26-jährige Ulrike Hermann brutal ermordet. Wer sie getötet hat, ist bis heute unklar. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" wurde am Mittwoch ein mysteriöses neues Indiz vorgestellt.

Im Oktober 1990 wurde die damals 26-jährige Ulrike Hermann in Niedersachsen brutal ermordet.
Im Oktober 1990 wurde die damals 26-jährige Ulrike Hermann in Niedersachsen brutal ermordet.  © Kripo Gifhorn

Ulrike Hermann kehrte am 23. Oktober 1990 von einem wochenlangen Solo-Urlaub in den USA zurück. An der Raststätte Allertal Ost nahe der A7 suchte die erfahrene Tramperin nach einer Mitfahrgelegenheit Richtung Hamburg.

Vermutlich stieg sie dort in einen weißen VW-Bus - und wurde nie wieder gesehen. Augenzeugen konnten sie unter anderem an ihrem kuriosen Hut und dem riesigen Rucksack erkennen.

Das Rätselraten war groß, bis ein Jahr später Pilzsammler in einem Wald bei Räderloh (Niedersachsen) menschliche Knochen entdeckten. Es waren die Überreste der vermissten Studentin. Scheinbar hatte ihr Mörder sie dort ohne Kleidung abgelegt.

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Zur gleichen Zeit plagte Niedersachsen eine Reihe von Vergewaltigungs- und Morddelikten. Der Täter in diesen Fällen, Reiner Hoffmann, wurde zwar ins Gefängnis gesteckt, ihm konnte aber im Fall Ulrike Hermann nichts nachgewiesen werden.

An der Raststätte Allertal Ost an der A7 wurde sie zuletzt gesehen.
An der Raststätte Allertal Ost an der A7 wurde sie zuletzt gesehen.  © Kripo Gifhorn
Vermutlich ist sie in einen weißen VW-Bus gestiegen.
Vermutlich ist sie in einen weißen VW-Bus gestiegen.  © Kripo Gifhorn

35 Jahre nach Mord an Studentin: Neben dem Mörder fehlen auch ihre persönlichen Gegenstände

Zwischen Gifhorn und Räderloh wurden die menschlichen Überreste sowie Kleidung und Ausrüstung des Opfers entdeckt.
Zwischen Gifhorn und Räderloh wurden die menschlichen Überreste sowie Kleidung und Ausrüstung des Opfers entdeckt.  © Google Earth / ZDF

Im Juli 1994 wurde ihm eine Postkarte in die JVA Hannover zugestellt, die ihm zum Geburtstag gratulierte und Antworten zu dem mysteriösen Mordfall forderte. Das Kuriose: Die Karte war unterzeichnet mit "Ulrike H." und beinhaltete Informationen, die nur der Polizei bekannt waren.

Wie Kriminalhauptkommissar Frank Bauerfeld von der Kripo Gifhorn in der ZDF-Sendung berichtet, konnte man männliche DNA auf der Postkarte feststellen, jedoch noch nicht zuordnen.

Die Fragen häufen sich um den 35 Jahre alten Cold Case. Bis heute fehlen einige persönliche Gegenstände der damals 26-Jährigen, wie etwa Schuhe, Ausweis und Reisepass sowie ein schwarz-graues Nikon-Fernglas.

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Wie die Polizei Gifhorn auf TAG24-Anfrage bestätigte, seien nach der Sendung "eine niedrige zweistellige Zahl" an Hinweisen eingegangen, denen nun nachgegangen werden soll. Bei "Aktenzeichen" meldete sich demnach ein Fernfahrer, der wohl einen schwarzen Mercedes vor Ort gesehen habe. Man stünde mit den Zeugen in Kontakt, hieß es.

Polizeisprecher Christoph Nowak betonte gegenüber TAG24, dass jeder noch so kleine Hinweis zählen würde, egal, wie vielen Spuren die Polizei bereits nachgeht. "Jeder kleine Hinweis, jedes noch so kleine Puzzlestück kann helfen, es zu einem großen Gesamtbild zusammenzufügen", so Nowak.

Für Tipps, die zur Aufklärung des Falls dienen, ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgeschrieben. Hinweise nimmt die Kripo Gifhorn unter 05371/9800 oder anonym unter 05371/980777 entgegen.

Originalmeldung vom 26. Juni um 14.31 Uhr, zuletzt aktualisiert am 30. Juni um 14.39 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Kripo Gifhorn

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