Als Elias (†6) und Mohamed (†4) verschwanden: Warum die Mutter des Mörders die Polizei alarmierte

Brandenburg/Berlin - Im Jahr 2015 sind Elias (†6) aus Potsdam und Mohamed (†4) aus Berlin verschwunden. Ermittler fanden später heraus, dass die beiden Jungen entführt, missbraucht und getötet wurden. Der Täter: Silvio S. Die Mutter des Kindermörders hatte ihren eigenen Sohn auf Bildern erkannt - und die Polizei alarmiert.

Große Suchaktion nach Elias: Im Juli 2015 wurde der Wasserspiegel im Potsdamer Flüsschen Nuthe im Wohngebiet Am Schlaatz um etwa 20 Zentimeter abgesenkt.
Große Suchaktion nach Elias: Im Juli 2015 wurde der Wasserspiegel im Potsdamer Flüsschen Nuthe im Wohngebiet Am Schlaatz um etwa 20 Zentimeter abgesenkt.  © Ralf Hirschberger/dpa

"Diese Bereitschaft, den Jungen zu finden, das war total enorm", erinnert sich Gabi Franz in der aktuellen Folge "Kripo live - Tätern auf der Spur". Sie ist eine von mehr als 200 freiwilligen Helfern aus dem Potsdamer Stadtteil Am Schlaatz, die im Jahr 2015 nach Elias suchten.

Denn dort verschwand der Sechsjährige am 8. Juli.

"Ich hab ihn rausgeschickt zum Spielen, wie jeden Tag eigentlich und wie immer durchs Fenster beobachtet, ob er da ist, und als ich ihn dann zum Essen reinholen wollte, war er weg", sagte seine Mutter Anita S. damals in einem Interview.

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Neben der Polizei durchstreiften auch die vielen Freiwilligen das Gebiet - zehn Tage lang. "Die sind losgegangen: Wir wollen dieses Kind finden, egal wie, es muss hier irgendwo sein. So einen Schulterschluss gab es, glaube ich, vorher nie irgendwo", so Koordinatorin Franz.

Doch die schreckliche Wahrheit: Sie konnten das Kind gar nicht finden, denn es war nicht mehr da - sondern in der Gewalt eines Triebtäters.

So blieb die Suche erfolglos, auch eine heiße Spur fehlte.

Mohamed verschwindet aus Berlin-Moabit

Schreckliche Gewissheit: Mohamed (†4, l.) und Elias (†6) wurden ermordet.
Schreckliche Gewissheit: Mohamed (†4, l.) und Elias (†6) wurden ermordet.  © Ralf Hirschberger/dpa

Nur wenige Monate später, am 1. Oktober 2015, verschwand der vierjährige Mohamed aus Berlin-Moabit.

An diesem Tag ging der Junge aus Bosnien mit seiner Mutter zum Landesamt für Gesundheit und Soziales, einer Anlaufstelle für Geflüchtete.

Während seine Mutter beim Sachbearbeiter war, wurde das Kind mitgenommen - gelockt mit einem Teddy.

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Doch in diesem Fall konnten die Ermittler eine Aufnahme auf einer Überwachungskamera finden - trotz schlechter Qualität eine entscheidende Spur.

"Jetzt wissen wir wenigstens, dass dieser kleine Junge an der Hand von irgendeinem Menschen [lief], den wir nicht identifizieren können, dessen DNA wir nicht haben und wo wir eigentlich nichts wissen, aber wir wissen, jemand hat ihn an der Hand mitgenommen", erklärt Profiler Adolf Gallwitz in der MDR-Sendung.

Nachdem am 27. Oktober weitere Bilder in besserer Qualität auf der Videokamera eines Restaurants entdeckt und veröffentlicht wurden, erkannte eine Frau den Unbekannten. Der Mann auf den Bildern war ihr Sohn - sie rief die Polizei.

Der Hinweis der Mutter führte die Beamten schließlich nach Kaltenborn zu Silvio S., wo sie in einer gelben Badewanne in einem Auto Mohameds Leiche fanden.

Silvio S. gestand, ein weiteres Kind getötet zu haben - Elias.

Der damals 33 Jahre alte Silvio S. im Juli 2016 vor dem Landgericht Potsdam.
Der damals 33 Jahre alte Silvio S. im Juli 2016 vor dem Landgericht Potsdam.  © Ralf Hirschberger/dpa

Wo der Körper des kleinen Elias schließlich gefunden werden konnte, welche grausamen Details noch zum Vorschein kamen und wie der Gerichtsprozess verlief, erfahrt Ihr am heutigen Mittwochabend ab 21.15 Uhr bei "Kripo live - Tätern auf der Spur" im MDR oder schon jetzt in der Mediathek.

Titelfoto: Montage: Ralf Hirschberger/dpa (x3)

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