ZDF setzt TV-Reihe mit Hannes Jaenicke ab: Schauspieler "enttäuscht und traurig"

Von Christof Bock

Mainz - Schauspieler Hannes Jaenicke (65) sieht die Absetzung seiner ZDF-Naturreihe "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für ..." nach 17 Jahren als ein besorgniserregendes Signal.

Hannes Jaenicke (65) sieht in der Absetzung seiner Naturreihe ein besorgniserregendes Signal.
Hannes Jaenicke (65) sieht in der Absetzung seiner Naturreihe ein besorgniserregendes Signal.  © Christian Chrisius/dpa

"Dass die Reihe nicht fortgesetzt wird, finde ich insofern beunruhigend, weil mir trotz aller derzeitigen Krisen und Konflikte kein Thema dringlicher erscheint als Klima-, Umwelt- und Naturschutz", sagte der 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Klimakrise, Biodiversitäts-Verlust und Artensterben beschleunigen sich in beängstigender Geschwindigkeit, und trotzdem werden sie in Politik und Medien kaum mehr adressiert", kritisierte der TV-Star ("Der Amsterdam Krimi"). "Es bleibt zu hoffen, dass sich das bald wieder ändert, schließlich geht es um das Nest, in dem wir leben."

Zugleich sprach der Schauspieler dem ZDF und dem Sendungsteam seinen Dank für die 16 Sendungen seit dem Jahr 2008 aus.

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"So enttäuscht und traurig ich bin, dass 'Im Einsatz für ...' nicht fortgesetzt wird, so dankbar bin ich dem ZDF, diese Filme ermöglicht zu haben", sagte Jaenicke.

"Mein ganz spezieller Dank gilt Thomas Bellut, dem ehemaligen Programmdirektor und Intendanten, und seinem Nachfolger Norbert Himmler, die einem 'dahergelaufenen' Schauspieler die Chance gegeben haben, diese Dokus drehen zu dürfen."

Hannes Jaenicke als Anwalt von bedrohten Tierarten

Zuletzt zeigte das ZDF die Folge "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus".
Zuletzt zeigte das ZDF die Folge "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus".  © ZDF/Markus Strobel/Tango Film GmbH

Das ZDF hatte in der vergangenen Woche bestätigt, dass es "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für ..." aus dem Programm nimmt: "Wir sprechen derzeit mit Hannes Jaenicke darüber, ob wir die Zusammenarbeit in anderer Form fortführen", hieß es von dem Sender.

In den Naturreportagen machte sich Jaenicke zum Anwalt von bedrohten Tierarten und Ökosystemen.

Unter anderem setzte er sich für Wölfe, Schweine, Lachse, Nashörner und Delfine ein. Dabei äußerte er immer wieder unverhohlene Gesellschaftskritik, etwa an einem zu hohen Fleisch- und Fischverzehr der Verbraucher und an skrupellosen unternehmerischen Methoden etwa bei Aqua-Farmen.

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Zuletzt war vorige Woche die Folge "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus" im Zweiten gelaufen.

Titelfoto: Christian Chrisius/dpa

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