Bares für Rares: Experte enttarnt dreiste Fälschung, Verkäufer müssen Studio verlassen

Pulheim - Bei "Bares für Rares" soll eine alte Holzkiste verscherbelt werden. Doch der Experte erkennt bei näherer Betrachtung einige Ungereimtheiten - mit fatalen Folgen für die Verkäufer!

Eine vermeintlich aus dem 18. Jahrhundert stammende alte Stollentruhe entpuppte sich bei "Bares für Rares" als Fälschung.
Eine vermeintlich aus dem 18. Jahrhundert stammende alte Stollentruhe entpuppte sich bei "Bares für Rares" als Fälschung.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Täglich fiebern Millionen TV-Zuschauer vor den Bildschirmen mit, wenn bei der beliebten ZDF-Trödelshow wieder seltene Erbstücke und Antiquitäten zum Verkauf angeboten werden. Nicht selten verbergen sich darunter echte Schätze. Doch auch das Gegenteil kann manchmal der Fall sein …

Das Geschwisterpaar Catharina Kellerer und Christian Lobsien hat eine große Holzkiste mit langen Beinen mit in das Pulheimer Walzwerk gebracht und hofft, diese zu Geld machen zu können.

"Die Truhe, die wir heute mitgebracht haben, ist in unseren Augen wirklich was Besonderes. Weil sie einfach aus dem 18. Jahrhundert stammt", erklärt das Verkäufer-Duo mit voller Überzeugung.

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Ihre Großeltern hätten das Möbelstück vor 50 Jahren für 5000 D-Mark erworben. "Sie scheint sehr alt zu sein", glaubt auch Moderator Horst Lichter (61).

Dann nimmt Experte Detlev Kümmel die Truhe genauer unter die Lupe und deckt dabei einen wahrhaftigen Skandal auf. "Jetzt müssen wir leider ein bisschen ernster werden", so der 55-Jährige.

Experte erkennt "betrügerische Absicht" bei Herstellung der Truhe

Das Geschwisterpaar Catharina Kellerer und Christian Lobsien aus Schleswig-Holstein durfte mit ihrer "Rarität" nicht in den Händlerraum.
Das Geschwisterpaar Catharina Kellerer und Christian Lobsien aus Schleswig-Holstein durfte mit ihrer "Rarität" nicht in den Händlerraum.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Er erklärt, dass die Truhe für ein originales Möbelstück aus der Zeit "zu leicht" wäre. Auch das Holz sei viel heller als es hätte sein sollen. Einige Merkmale deuten zudem auf eine Herstellung in deutlich jüngerer Zeit hin. "Hier wurde einfach altes Holz verwendet", führt der Experte weiter aus.

Nach seiner Begutachtung fällt Kümmel schließlich ein vernichtendes Urteil: "Diese Truhe ist neuzeitlich gebaut worden mit der betrügerischen Absicht, dass sie eine barocke Truhe ist. Spätestens mit dem Hinweis, dass sie von 1763 sein soll, ist sie leider eine Fälschung."

Die Stollentruhe stamme vielmehr auf den 1970er oder 1980er Jahren.

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Dem Geschwisterpaar aus Schleswig-Holstein steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Mit dieser Enthüllung haben sie nicht gerechnet. Aber auch Lichter ist fassungslos.

Schließlich muss der 61-Jährige noch eine weitere Hiobsbotschaft verkünden, denn die Spielregeln der Show sind eindeutig: "Ich darf etwas, das gefälscht ist, nicht zu den Händlern schicken."

Am Ende tragen es Catharina Kellerer und Christian Lobsien mit Fassung. "Schade, aber so isses!" Trotzdem bedanken sie sich artig für die Expertise und Aufklärung. Der erhoffte Geldsegen blieb dagegen aus.

Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

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