Bares für Rares: Für dieses Bild gibt's so viel Geld wie nie!

Köln - In der TV-Sendung "Bares für Rares" wechseln so einige antike Kunstwerke den Besitzer. Was in der Sendung vom Mittwoch aber passiert, kommt wirklich nur ganz selten vor. Selbst Horst Lichter (59) bleibt die Spucke weg.

Colmar Schulte-Goltz (47) bewertet das Gemälde gut, aber die Händler eskalieren dann erst richtig.
Colmar Schulte-Goltz (47) bewertet das Gemälde gut, aber die Händler eskalieren dann erst richtig.  © ZDF Mediathek

Als Ehepaar Waldtraut und Volker mit einem kleinen Bild unter dem Arm die Hallen von Bares für Rares (ZDF) ansteuern, ahnen sie nicht, was ihnen gleich widerfahren wird. Denn mit so viel Geld geht nur ganz selten jemand nach Hause. Für so einkleines Bild gab es das noch nie! Aber der Reihe nach...

Viele Informationen über ihr Gemälde haben sie nicht. "Wir wollen mehr über den Künstler erfahren", so Waldtraut.

Colmar Schulte-Goltz (47) ist dafür genau der richtige Experte. Der Kunsthistoriker kennt sich mit historischer Malerei bestens aus. Und er bekommt direkt ein breites Lächeln, als er das Bild in den Händen hält.

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"Woher stammt es?", fragt Horst das Besitzer-Ehepaar. "Das haben wir aus meinem Elternhaus geerbt", so Volker. "Es hängt in einer unbeachteten Ecke bei uns. Es hat also ein besseres Dasein verdient."

Der Experte Colmar beginnt mit seiner schwärmerischen Expertise. Das Gemälde zeigt die Sphinx, ist signiert mit dem Namen Louis Douzette, der ein deutscher Maler im 19. Jahrhundert war.

Er war Dekorationsmaler, wurde später aber akademisch und war besonders für seine schönen Nachtlandschaften beliebt. Es etablierte sich daher auch die Bezeichnung "Mondschein-Douzette" für den Künstler.

Bares für Rares: Sphinx-Gebälde ist eine Menge Geld wert

Nach dem Gefecht kommt Horst Lichter in den Händlerraum, kann das gerade Passierte nicht fassen.
Nach dem Gefecht kommt Horst Lichter in den Händlerraum, kann das gerade Passierte nicht fassen.  © ZDF Mediathek

Besonders an dem Bild: Es stammt aus einer Zeit, in der die Sphinx noch nicht komplett ausgegraben war. Der Maler selbst war aber nicht dort. "Dafür fehlte ihm das Geld", so Colmar. "Das Bild ist mit Öl auf Papier gemalt. Das Kunstwerk wurde dann auf Karton aufgeklebt." Es befindet sich in einem schönen, vergoldeten Rahmen.

Was wollen die Eigentümer haben? "400 bis 500 Euro", so das Ehepaar bescheiden. Na dann, anschnallen jetzt! Denn Colmar sorgt für die erste Überraschung, bei der es aber nicht bleibt.

"Die Händler werden das Besondere an diesem Bild sofort erkennen. Und das Besondere verkauft sich immer besonders gut. Dementsprechend läuft meine Bewertung auf 1200 bis 1400 Euro hinaus." Vor allem Waldtraut ist die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Auch Horst freut sich: "In mir brodelt es."

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Ab in den Händlerraum. Dort passiert etwas, das es außerordentlich selten bei "Bares für Rares" gibt. Es entsteht ein Rausch! Fabian Kahl (30) bietet direkt 1000 Euro. Es geht von 1200 weiter auf 2000 Euro in nur Sekunden. Dann 2500 Euro, 2600 Euro und so weiter. Vor allem Fabian Kahl legt auf jedes Gebot 100 Euro drauf, ohne zu zögern. Man merkt, er will das Gemälde haben.

Und das lässt den Preis in die Höhe schnellen. Kaum durchgeatmet, steht der Preis schon bei 4500 Euro! Ende in Sicht? Nein. Bei 5100 Euro wird kurz Pause eingelegt und sich nach der Expertise erkundigt. "Die ist schon überboten", sagt Waldtraut clever zurückhaltend. Und weiter geht die wilde Fahrt. 6000 Euro sind erreicht. Dann 6500 Euro. Und Fabian lässt nicht locker. Er bietet bis 7300 Euro und bekommt so den Zuschlag. Alle anderen Bieter sind da raus.

Das Ehepaar ist begeistert. "Ich wurde immer blasser und blasser", so Waldtraut. Und Horst Lichter auch. Er kommt in den Händlerraum und kann es nicht fassen. "Was war denn hier los? Sowas hab ich noch nie erlebt! Was habt ihr denn in dem Bild gesehen, was ich nicht sehe?"

Die Händler erklären: "Mit rationalem Denken hat das nicht immer was zu tun. Wir Händler haben auch ein Herz. Und manchmal gehen die Pferde auch mit uns durch." In dem Fall wohl eher die Sphinx...

Titelfoto: Screenshot/ZDF/Mediathek

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