Köln - Barbara Siegmund und Bernhard Stör entdeckten einst einen Aschenbecher in einer "Zu verschenken"-Kiste. Das Ehepaar nutzte ihn als Vogeltränke für den Garten. Erst bei "Bares für Rares" kommt die unfassbare Wahrheit über das Objekt ans Licht!
Im Gespräch mit Moderator Horst Lichter (63) verrät der Verkäufer, dass das gutgemeinte Vorhaben mit dem Federvieh nicht so recht aufgehen wollte. "Das war zu wulstig und zu glatt am Rand, da sind die Vögel immer ins Wasser gefallen", berichtet Stör.
Auf der Keramik ist ein Vogel mit einem Wurm im Schnabel zu sehen. Auf der Unterseite findet sich zudem eine Signatur. Erst durch eine Episode der beliebten ZDF-Trödelshow kam Siegmund der Gedanke, dass diese womöglich echt sein könnte.
Expertin Bianca Berding (48) nimmt das Objekt anschließend genau unter die Lupe. Es handelt sich dabei um eine Arbeit aus der berühmten Madoura-Manufaktur in Frankreich. Gefertigt wurde das Schälchen 1952 - und zwar in einer Auflage von gerade einmal 500 Stück.
Als wäre das nicht schon sensationell genug, lässt die Sachverständige noch eine weitere Bombe platzen und erklärt voller Begeisterung: "Wir haben hier ein Originalwerk von dem Jahrhundertkünstler Pablo Picasso!" Die Besitzer es nicht fassen.
Leider ist der Zustand "nicht so toll", wie Berding anmerkt. Ist der Wunschpreis zwischen 200 und 400 Euro damit utopisch? Mitnichten! Die Expertin taxiert den Wert des Picasso-Aschenbechers auf satte 1500 bis 1800 Euro. Wow!
"Bares für Rares"-Händler kann sein Glück kaum fassen: "Mein erster Picasso!"
Im Händlerraum stößt das seltene Stück ebenfalls auf Begeisterung. "Das sieht vielversprechend aus", erklärt Julian Schmitz-Avila (39). Und sein Kollege Wolfgang Pauritsch (53) erkennt sofort: "Oh, das ist eine Auflagenarbeit von Pablo Picasso!"
Der Österreicher eröffnet die Auktion mit 500 Euro, denn "der frühe Vogel fängt den Wurm". Doch auch Schmitz-Avila und Anaisio Guedes (50) haben großes Interesse. In Windeseile steigen die Gebote in den vierstelligen Bereich. Ein echter Selbstläufer.
Erst bei 1600 Euro ist das Ende der Fahnenstange dann erreicht. Der Aschenbecher geht an Guedes. "Mein erster Picasso! Wer hätte gedacht, dass ich im Leben mal einen Picasso kaufen würde", bejubelt der Antiquitätenhändler seinen Coup.
Barbara und Bernhard sind derweil völlig überwältigt vom unerwartet hohen Erlös. "Damit hätten wir nie gerechnet!", erklärt die Verkäuferin zum Abschied und verlässt mit ihrem Mann und einer Vielzahl an bunten Geldscheinen das Pulheimer Walzwerk.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.