Paukenschlag bei "Bares für Rares": Händler zieht sein Gebot zurück und schickt Verkäufer heim

Köln - So etwas gab es bei "Bares für Rares" vermutlich noch nie: Ein Händler zieht sein zuvor unterbreitetes Preis-Angebot wieder zurück und schickt den Verkäufer ohne einen Cent nach Hause!

Student Tim Große Entrup aus Köln möchte bei "Bares für Rares" 170 Druckbuchstaben aus Holz und Blei zu Geld machen.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

"Ich dachte im ersten Moment von Weitem, das sind Holzklötzchen", erklärt Horst Lichter (63), als er die vielen kleinen Objekte vor sich sieht. Tatsächlich zeigt sich dem Moderator hier jedoch ein Buchstabensalat aus den 30er- oder 40er-Jahren.

Tim Große Entrup aus Köln hat historische Druckbuchstaben mit ins Pulheimer Walzwerk gebracht. Ein Geschenk seines Onkels, wie er gegenüber dem früheren TV-Koch offenbart. Doch wie umfangreich ist das vorliegende Set?

Experte Detlef Kümmel (57) kennt die Antwort nicht ganz genau, vermutet aber "auf jeden Fall über 160 Stücke". Fast richtig. "Es sind genau 170", korrigiert ihn der pfiffige Besitzer. Hergestellt wurden die Klötzchen in erster Linie aus Blei und Holz.

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Wie der Verkäufer weiter ausführt, seien die Buchstaben seinerzeit für fünf Mark pro Stück verkauft worden. Obwohl er weiß, dass dieser Preis heute wohl nicht mehr zu erzielen ist, kommt Große Entrup mit einem optimistischen Wunschpreis um die Ecke. 450 Euro hätte der Student gern.

Kümmel hält die Hoffnung nicht lange am Leben und erklärt sofort: "Die Zeiten sind leider vorbei!" Er taxiert den Wert auf 200 bis 230 Euro. Der Gast nimmt den Dämpfer gelassen. Seine Schmerzgrenze liege ohnehin nur bei 100 Euro.

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Laut Experte Deltev Kümmel (57) wurde der Buchstabensalat in den 1930er- oder 1940er-Jahren produziert.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Kein Händler bietet mehr als 60 Euro, dann kommt es zum Regelbruch

Händler Julian Schmitz-Avila (38) steckt sein Geld wieder in die Tasche und lädt den Studio-Gast stattdessen zum Essen ein.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Im Händlerraum nimmt David Suppes (36) die Buchstaben genau unter die Lupe. "Eignet sich perfekt für Verbrecher, um Erpresserbriefe zu schreiben", lautet seine erste Idee. Lisa Nüdling (45) merkt an: "Da brauchst du aber einen großen Briefbogen bei der Größe."

Das erste Gebot kommt allerdings von Julian Schmitz-Avila (38) und liegt bei 60 Euro - ein doch sehr überschaubarer Betrag. Anschließend versucht er, Nüdling zum Mitbieten zu bewegen: "Das ist ein Student, du hast doch ein Herz für Studierende."

Kaum hat seine Kollegin die Aussage bestätigt, legt der 38-Jährige weiter nach: "Du hast Kinder in dem Alter, die mit Buchstaben rumhantieren, das hat einen pädagogischen Zweck bei dir. Und es ist Holzspielzeug!" Für ein Gebot reicht das nicht.

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Als Schmitz-Avila bemerkt, dass auch der Verkäufer keinerlei Regung zeigt, hakt er neugierig nach. "Was haben Sie sich denn vorgestellt?", will der Trödelspezialist wissen. "400 Euro", erwidert der junge Mann. Dann passiert das Unglaubliche: Der Händler zieht sein 60-Euro-Gebot wieder zurück. Eigentlich ein klarer Regelbruch ...

"Ich würde Sie und Ihre Freundin zum Essen einladen, Sie nehmen die Buchstaben wieder mit und versuchen es in einem Online-Auktionshaus", so sein selbstloser Vorschlag. "Sie sind als Student ja auf jede Mark angewiesen." Tim ist baff, stimmt dem ungewöhnlichen Deal aber gern zu.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.

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