Verärgerung bei "Bares für Rares": Verkäufer will Preis-Klatsche nicht akzeptieren
Köln - Zwei Freunde kommen mit hohen Erwartungen zu "Bares für Rares". Schon die Expertise hält den ersten Dämpfer bereit. Im Händlerraum geht das Debakel dann nahtlos weiter. Der Verkäufer reagiert verärgert.

"Das Rad ist ganz speziell, denn das wurde nur ein Jahr produziert", weiß Gerd aus Bad Doberan über das alte Fahrrad, welches er im Pulheimer Walzwerk zu Geld machen möchte. Auch Moderator Horst Lichter (63) ist begeistert: "Das ist wirklich schön."
Sein Experte Sven Deutschmanek (48) erkennt mit geschultem Blick allerdings sofort, dass an dem Drahtesel aus dem Jahr 1953 vieles "nicht ganz zeittypisch" gemacht ist. Unter anderem seien LED-Lampen verbaut worden.
In der Tat hatte der Verkäufer das Zweirad in einer Fahrradwerkstatt restaurieren lassen. Dass dabei die ursprüngliche Lackierung nachempfunden wurde und auch ein Originalsattel und originale Steuerkopfschilder verwendet wurden, findet der 48-Jährige "wichtig".
Hergestellt hat das Objekt die Firma Simson aus Thüringen. Es handelt sich um ein 28er-Herrenrad mit einer eingebauten Optima-Schaltung. "Das ist eher selten zu finden", stellt Deutschmanek klar. Gerds Wunschpreis liegt bei 1000 bis 1200 Euro.
Vom Experten gibt's ein energisches Kopfschütteln: "Das kann ich leider nicht machen!" Seiner Meinung nach sind bloß 700 bis 900 Euro möglich. Die Enttäuschung ist dem Besitzer anzumerken. Letztlich akzeptiert er den Preis aber, wenn auch äußerst zähneknirschend.

"Bares für Rares"-Händlerinnen sind begeistert, bieten aber keinen Cent

Alle seine Hoffnungen, einen so hohen Erlös zu erzielen, dass er sich nach der Sendung ein E-Bike kaufen kann, liegen fortan auf den Händlern.
Und tatsächlich kommt das Vintage-Rad im Verhandlungsraum sehr gut an.
Susanne Steiger (42) gerät sofort ins Schwärmen: "Ich finde es richtig stylisch, eine Augenweide", erklärt die Juwelierin. Auch Esther Ollick (45) merkt hellauf begeistert an: "Wenn du damit unterwegs bist, ziehst du die Blicke auf dich."
Für Gerd und seinen Begleiter Jens gibt es nur ein Problem: Die allgemeine Begeisterung der potenziellen Käufer deckt sich nicht mit den Geboten. Steiger und Ollick bieten trotz vorheriger Jubelstürme erst gar nicht mit. Selbiges gilt für Steve Mandel (71).
Somit läuft alles auf ein Bieter-Duell zwischen Benjamin Leo Leo (52) und Daniel Meyer (51) hinaus. Letzterer wirft 400 Euro in den Raum. Sein Kollege kontert mit 450 Euro. Nur langsam steigt der Preis. Bei 600 Euro ist zunächst Schluss.
Dem Verkäufer ist das eindeutig zu wenig.
"Das ist weniger als die untere Grenze der Expertise", platzt es spürbar verärgert aus Gerd heraus. Um den Groll des Gastes zu bremsen, legt Leo Leo nochmal 50 Euro obendrauf. Trotz des halbierten Wunschpreises willigt sein Gegenüber ein.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares