Beim MDR rumort es gewaltig: ver.di mit scharfer Kritik gegen drastischen Sparplan

Leipzig - Vor rund einer Woche kündigte der MDR für die kommenden Jahre einen drastischen Sparkurs an: Bis 2028 müssen insgesamt mindestens 160 Millionen Euro eingespart werden. Diese Maßnahme stößt auf viel Kritik - so auch bei der Gewerkschaft ver.di.

Der MDR will bis 2028 mindestens 160 Millionen Euro einsparen. ver.di befürchtet eine hohe Belastung für die Mitarbeitenden.
Der MDR will bis 2028 mindestens 160 Millionen Euro einsparen. ver.di befürchtet eine hohe Belastung für die Mitarbeitenden.  © Jan Woitas/dpa

Die Tatsache, dass die rund 300 festen und freien Mitarbeiterinnen, die in den nächsten drei Jahren in Rente gehen, nicht ersetzt werden sollen, stößt bei ver.di auf großes Unverständnis: "Das bedeutet entweder einen erheblichen Einschnitt in die Aufgaben des MDR oder eine deutliche Verschärfung der ohnehin schon herrschenden Arbeitsverdichtung für die verbleibenden Beschäftigten!"

Bereits jetzt seien bei der Gewerkschaft viele Anfragen von besorgten MDR-Mitarbeitenden eingegangen, Tendenz steigend. Besonders die freien Beschäftigten haben Angst vor fehlenden Aufträgen und weniger Diensten.

Nach Ansicht von ver.di sollten die geplanten Sparpläne nicht zulasten der Beschäftigten durchgesetzt werden.

ver.di kritisiert MDR-Sparpläne

Wie der Sender außerdem bekannt gab, sollen Neuproduktionen von Sendungen wie "Exakt - Die Story", "MDR Umschau" oder "Der Osten" reduziert werden. Die investigativen Formate sollen sich stattdessen einen Sendeplatz teilen.

"Hier wird an den falschen Stellen gespart", kritisiert die Gewerkschaft. "Politische Aufklärung ist genau jetzt wichtiger denn je, gerade jetzt sollten diese Bereiche gestärkt und nicht geschwächt werden!"

"Schweigen ist für uns keine Option", so ver.di am Donnerstag weiter. Man wolle die Entwicklungen "mit wachen Augen" verfolgen und gegebenenfalls eingreifen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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