Birgit (40) lässt sich einmal im Jahr Botox in die Blase spritzen
München - Auch junge Menschen sind von Harninkontinenz betroffen. Allerdings ist das Thema sehr schambehaftet, und die meisten behalten ihr Leiden für sich. Birgit Bulla (40) aus München will das ändern.
Alles in Kürze
- Birgit leidet seit 27 unter Dranginkontinenz.
- Harninkontinenz ist ein schambehaftetes Thema.
- Botox-Spritzen helfen Birgit bei der Blasenkontrolle.
- Birgit spricht öffentlich über Inkontinenz auf Instagram.
- Sie möchte anderen Betroffenen Mut machen.

Seit sie 27 Jahre alt ist, leidet sie unter Dranginkontinenz. Die Krankheit kam plötzlich auf einer USA-Reise. "Am Anfang habe ich viele Sachen nicht mehr gemacht", erzählt die 40-Jährige in der ZDF-Doku "37°Leben: Müssen müssen - jung und inkontinent".
Denn der Toilettenweg ist beim Feiern oder im Biergarten einfach zu lang. "Sobald der Druck da ist, läuft's eigentlich schon."
Eine Situation ist ihr besonders in Erinnerung geblieben. "Da hatte ich meine Reizblase ganz frisch und war im Büro. Und hatte eine graue Jeans an. Meine Chefin hat mich zu ihr geholt, weil sie mir auf ihrem Laptop etwas zeigen wollte. Und ich stand hinter ihr und hab schon gemerkt: Ok, es läuft. Es läuft einfach", erinnert sie sich.
"Das war so eine schlimme Situation für mich, dass ich dachte: 'Stopp, das kann so nicht weitergehen.'"
Tabu-Thema Inkontinez: Birgit macht anderen Betroffenen Mut

Fünf, sechs Jahre lang litt Birgit unter ihrer Reizblase, bis eine Urologin ihr erzählte, dass man sich Botox in die Blase spritzen kann, um den Blasenmuskel, der zu aktiv ist, abzumildern.
Anfangs weigerte sie sich, doch dann entschied sie sich zu der OP. "Ich guck', dass ich einmal im Jahr Botox spritzen lasse."
Birgit entschied sich außerdem dazu, öffentlich über das Tabu-Thema Inkontinenz zu sprechen. Auf Instagram nennt sie sich "Pinkelbelle" und macht anderen Betroffenen Mut.
Titelfoto: ZDF/Simon Koy