Finale bei "Das perfekte Dinner": Das gab es noch nie! Küchenrolle statt Servietten - Berlin-Marzahn trifft auf Hanoi

Berlin - Am Finaltag der Dinner-Woche schwang die größte Kritikerin den Kochlöffel in Berlin-Marzahn. "Das Beste kommt zum Schluss", sagte die studierte Optikerin Steffi (32) von sich überzeugt. Ob sie sich da mal nicht verschätzte?

Die heimatverbundene Lela aus Georgien (38, r.) verspürt bei Steffis Menü "Deutsch-Vietnamesisch" keine Authentizität.
Die heimatverbundene Lela aus Georgien (38, r.) verspürt bei Steffis Menü "Deutsch-Vietnamesisch" keine Authentizität.  © Screenshot/Instagram/dasperfektedinner.vox (Bildmontage)

Steffi hatte in den vergangenen Tagen so einiges an den Gerichten ihrer Mitstreiterinnen auszusetzen. Somit setzte sie die Erwartungen an ihre eigenen Kochkünste hoch. "Deutsch-Vietnamesisch" stand am letzten Tag bei "Das perfekte Dinner" auf dem Speiseplan.

So lautete Steffis Menü: "Goi cuon, nem ran, Sup, Nuoc cham dau phong, Nuoc mam dam mit Roulade, Kraut, Omas Klößen, dazu Trai cay, Kaiserschmarrn und Nuoc sam."

"Ich habe extra darauf geachtet, die Vorspeise Vietnamesisch, die Hauptspeise Deutsch und im Dessert beides zu machen", erklärte die 32-Jährige ihre eigenwillige Zusammenstellung. Wie die Wahl-Berlinerin auf diese deutsch-vietnamesischen Ko-Produktion kam? Ganz einfach: Sie lebt mit einem Vietnamesen zusammen.

Konditorin Larissa enttäuscht mit ihrem Dessert bei "Das perfekte Dinner"
Das perfekte Dinner Konditorin Larissa enttäuscht mit ihrem Dessert bei "Das perfekte Dinner"

"Hätte ich ihn gezaubert, dann hätte ich ihn mir so nicht gezaubert", weder äußerlich und sonst noch sei er irgendwie ihr Typ Mann. Aber das sei dann gerade schön, wenn es nicht wegen des Äußerlichen funkt. Aus dieser Vereinigung wollte sie ihren Gästen ihre Esskultur näher bringen. Klingt kurios? War es auch!

Das, was Steffi auftischte, war alles andere als Haute-Cuisine. Es gab einen wilden Stil-Mix aus Sommerrollen, Frühlingsrollen vom Supermarkt, Fertigteig und Ketchup aus der Flasche sowie mit Wasser gestreckte Erdnusssoße.

Steffi servierte ihre Speisen in "deutsch-vietnamesicher" Eigenkreation

Steffi (32) setzte auf Praktikabilität statt Stil. Küchenrolle statt Servietten gab es als Tisch-Deko beim "perfekten Dinner" in Berlin-Marzahn.
Steffi (32) setzte auf Praktikabilität statt Stil. Küchenrolle statt Servietten gab es als Tisch-Deko beim "perfekten Dinner" in Berlin-Marzahn.  © Screenshot/Facebook/dasperfektedinner

Als die Gäste eintrafen, bekamen sie Kaffee mit gesüßter Kondensmilch und einem Schuss Amaretto in die Hand gedrückt. Etwas irritiert nippten Steffis Konkurrentinnen an dem eigenwilligen Aperitif.

Servietten gab es trotz hoher Deko-Ansprüche in den vergangenen Tagen keine, dafür Küchenrolle vom Supermarkt.

Die mit Instant-Brühe angerichtete Sauerschaf-Suppe hatte sowohl für die Gastgeberin selbst als auch für ihre Gäste keinen Geschmack. Auf Nachfrage, wie Steffi die Suppe zubereitet hätte, entgegnete die Wahl-Berlinerin lieblos: "Ich denke nochmal drüber nach, was ich da in die Suppe geschmissen habe."

Das perfekte Dinner: Franzose Léon bereitet sein Menü im Wasserkocher zu
Das perfekte Dinner Das perfekte Dinner: Franzose Léon bereitet sein Menü im Wasserkocher zu

So entging es der gelernten Optikerin auch, dass sie der Veganerin der Woche eine Fischsoße aufgetischt hatte. Während die gebürtige Sächsin in der Küche noch die Kartoffeln für die Klöße rieb, warteten Steffis Gäste eine gefühlte Ewigkeit auf den Hauptgang. "Kurz vor Ohnmacht", gab Dary von sich.

Steffi hatte auch die Garzeit der Rouladen nicht im Blick und so war die Soße verdampft und das Fleisch braun und zäh. "Kriegen wir schon alles hin", lautete der Leitsatz, als Steffi einen Schuss Rotwein in die verkohlte Masse gab und diese anschließend pürierte.

So kam es nicht von ungefähr, dass auch die ansonsten so Lob-gestimmte Lela (38) an der 32-Jährigen Kritik übte: "Steffis Kochkünste sind nicht authentisch."

"Das perfekte Dinner": "Berlin-Marzahn trifft auf Hanoi"

Das gab es noch nie in der Geschichte von "Das perfekte Dinner"!

Die Veganerin Reva (26) aus Berlin-Wedding zauberte bei "Das perfekte Dinner" ein Menü komplett ohne tierische Produkte.
Die Veganerin Reva (26) aus Berlin-Wedding zauberte bei "Das perfekte Dinner" ein Menü komplett ohne tierische Produkte.  © Screenshot/Instagram/dasperfektedinner.vox (Bildmontage)

Nachdem der Frauenrunde ein zu bitterer Tee serviert wurde, schlug die Stunde der Wahrheit. Wer erkochte sich den Sieg beim "Perfekten Dinner" aus Berlin?

Mit 27 Punkten landete Steffi, die größte Kritikerin der Woche, auf dem letzten Platz. Dary belegte mit 33 Punkten Platz drei. Marion (52) und Lela (38) teilten sich mit jeweils 35 Punkten den zweiten Platz.

Somit gewann zum ersten Mal in der Geschichte von "Das perfekte Dinner" mit Reva (37 Punkte) aus Berlin-Wedding ein komplett veganes Menü.

Und dabei hatte die 26-Jährige anfangs tief gestapelt und wenig mit der Aufgeschlossenheit ihrer Mitmenschen zu einem Menü komplett ohne tierische Produkte gerechnet. Umso mehr freute sich Reva (indisch: "Stern") über ihren Sieg und den Erfolg, andere mit ihren Essgewohnheiten aus der veganen Küche inspiriert und angeregt zu haben.

Die ganze Woche "Das perfekte Dinner" aus Potsdam seht Ihr jederzeit auf Abruf bei RTL+.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/dasperfektedinner

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